Im vorletzten Länderspiel vor der Europameisterschaft traf die deutsche Nationalmannschaft am Montagabend in Nürnberg auf die Ukraine. Für das Team von Julian Nagelsmann ging es darum, sich auf das bevorstehende Turnier vorzubereiten, an dem auch die Gäste aus der Ukraine teilnehmen werden. Auf deutscher Seite fehlten die Champions League-Finalisten und damit wichtige Namen. Ohne ihren Strategen Toni Kroos zeigte die DFB-Elf gegen die Ukraine ein gutes Spiel. Doch auf einen Torjubel mussten die knapp 43.000 Zuschauer im ausverkauften Max-Morlock-Stadion beim 0:0 verzichten.
Die deutsche Mannschaft hatte im Test gegen die Ukraine auf wichtige Spieler verzichten müssen. Diese waren am Wochenende beim Champions League-Finale in London im Einsatz waren. So ersetzte der Stuttgarter Kapitän Waldemar Anton Antonio Rüdiger von Real Madrid in der Innenverteidigung. Auch Toni Kroos stand nach seinem Abschied vom Vereinsfußball nicht zur Verfügung. Er wurde durch Pascal Groß von Brighton & Hove Albion vertreten. Auch der Dortmunder Stoßstürmer Niclas Füllkrug stand noch nicht im Kader, wobei auf seiner Position Kai Havertz von Arsenal London bei der EM den Vorzug erhalten dürfte und auch das Testspiel von Beginn an bestritt.
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Nagelsmann testet sein EM-Aufgebot
Ansonsten setzte Julian Nagelsmann auf seine für die Europameisterschaft geplante Stammformation. Manuel Neuer begann im Tor. Maximilian Mittelstädt und Joshua Kimmich bildeten die Außenverteidigung. Neben Anton bildete Jonathan Tah die Innenverteidigung. Im zentralen Mittelfeld spielte neben Groß Robert Andrich. Im offensiven Mittelfeld hinter Havertz wirbelten Jamal Musiala, Florian Wirtz und Ilkay Gündogan. Die DFB-Elf setzte im Test von Beginn an auf Ballbesitzfußball, lief dadurch aber zweimal in gefährliche Konter. In der 15. Spielminute gab es die erste eigene Großchance. Doch Kapitän Gündogan scheiterte frei vor dem Tor mit einem Kopfball.
Die Vorrundenspiele für Deutschland bei der EM 2024
In der Folge drückte Deutschland über weite Strecken und schnürte die Ukrainer fast am eigenen Strafraum ein. Doch die tief stehenden Osteuropäer ließen in ihrem 5-4-1 kaum nennenswerte Torchancen zu. Die Ukrainer, die bei der EM in der Vorrunde auf Belgien, die Slowakei und Rumänien treffen, kamen wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff sogar selbst zu einer zweiten guten Torchance, die Neuer jedoch parierte. In der Halbzeitpause nahm Nagelsmann zwei Wechsel vor. Für Kapitän Gündogan kam der Stuttgarter Deniz Undav in die Partie, der neben Kai Havertz agierte. Zudem spielte Tempodribbler Chris Führich für Florian Wirtz.
Viele Wechsel in der zweiten Halbzeit
In der zweiten Halbzeit setzte die deutsche Mannschaft ihr druckvolles Spiel fort und schnürte die Gäste vor allem in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff ein. Ein Tor wollte jedoch nicht fallen, auch nicht nach der Einwechslung des Debütanten Maximilian Beier von der TSG Hoffenheim. Der wohl stärkste Spieler des Abends hatte gleich mehrfach das Tor auf dem Fuß, scheiterte aber zunächst an der Latte und später am stark reagierenden ukrainischen Torhüter Anatoliy Trubin. Trotz zahlreicher Wechsel auf beiden Seiten erspielten sich die Mannschaften in den Schlussminuten noch gute Chancen, doch ein Treffer wollte nicht mehr fallen.
“Natürlich hätten wir lieber 2:0 oder 3:0 gewonnen, aber ich finde, über weite Strecken haben wir schon ein gutes Spiel gemacht. Der erste und wichtigste Indikator für mich ist: Wollen wir gewinnen oder hat man den Eindruck, wir spulen ein Testspiel runter und schauen, was passiert? Ich hatte schon den Eindruck, dass wir gewinnen wollten, unbedingt.“
Julian Nagelsmann
Am Ende kann die deutsche Mannschaft mit dem 0:0 zufrieden sein, da sie sich ein deutliches Chancenplus erspielen konnte, aber an ihrer Abschlussschwäche scheiterte. Julian Nagelsmann fasste seine Eindrücke nach dem Spiel in einem ARD-Interview zusammen: „Natürlich hätten wir lieber 2:0 oder 3:0 gewonnen, aber ich finde, über weite Strecken haben wir schon ein gutes Spiel gemacht. Der erste und wichtigste Indikator für mich ist: Wollen wir gewinnen oder hat man den Eindruck, wir spulen ein Testspiel runter und schauen, was passiert? Ich hatte schon den Eindruck, dass wir gewinnen wollten, unbedingt.“