Traum geplatzt: Frauenfußball-WM 2027 findet in Brasilien statt

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Der DFB hat bis zuletzt gehofft und steht am Ende als enttäuschter Verlierer da. Die Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2027 wird in Brasilien stattfinden. Die gemeinsame Bewerbung von Deutschland, Belgien und den Niederlanden, kurz BNG, ist damit gescheitert. Ob Deutschland nun einen neuen Anlauf nehmen wird, wollte DFB-Präsident Bernd Neuendorf in einer ersten Stellungnahme nicht bestätigen. Gegen die Bewerbung der Europäer spreche eine Reihe rechtlicher Risiken, teilte der Weltverband mit. Brasilien hatte vor allem Stimmen aus Asien, Afrika und Amerika erhalten.

Als beim FIFA-Kongress im thailändischen Bangkok der Ausrichter der Frauen-WM 2027 verkündet wurde, stand auf dem goldenen Zettel, den Präsident Gianni Infantino in die Kameras hielt, das Wort “Brazil”. Der FIFA-Präsident kündigte wie so oft die “beste WM aller Zeiten” an. Und auch der brasilianische Verbandschef Ednaldo Rodrigues zeigte sich euphorisch: “Ich lade alle ein, nach Brasilien zu kommen. Ich fühle eine Menge Emotionen, wir wussten, dass es schwer werden würden. Aber wir wussten, dass wir vereint erfolgreich sein würden.”

Frauenfußball-WM 2027: Auch USA und Mexiko hatten Interesse

Mit 119 zu 78 Stimmen hatten die Brasilianer die gemeinsame Bewerbung Deutschlands, Belgiens und der Niederlande ausgestochen. Die Südamerikaner konnten sich vor allem auf Stimmen aus asiatischen sowie afrikanischen Ländern stützen und dürfen nun erstmals eine Frauen-WM auf dem südlichen Kontinent ausrichten. Schon bei der Bewertung der Bewerbungsunterlagen erhielt Brasilien mit 4,0 eine bessere Note als die Europäer mit 3,7. Vor allem die fehlende Garantie aus Europa, dass die drei Regierungen die eingereichten staatlichen Unterstützungsdokumente akzeptieren würden, war ein großes Minus.

Frauenfußball WM-Turniere seit 1991

Jahr
Gastgeber
Sieger
1991
China
USA
1995
Schweden
Norwegen
1999
USA
USA
2003
USA
Deutschland
2007
China
Deutschland
2011
Deutschland
Japan
2015
Kanada
USA
2019
Frankreich
USA
2023
Australien / Neuseeland
Spanien
2027
Brasilien

Nach dem FIFA-Kongress steht nun fest, dass es 2027 keine WM-Spiele in Köln, Dortmund, Düsseldorf und auf Schalke geben wird, die als Austragungsorte vorgesehen waren und kurze Wege in die Niederlande und nach Belgien versprochen hätten. DFB-Präsident Bernd Neuendorf zeigte sich fair: “Glückwunsch an Brasilien. So ist es im Sport, man kann gewinnen und verlieren. Ich glaube, wir haben alles gegeben.” Im Vorfeld der Abstimmung hatten die USA und Mexiko ihre gemeinsame Bewerbung zurückgezogen und auf das Jahr 2031 verschoben. Südafrika hatte bereits im November 2023 sein Interesse an der Ausrichtung der WM zurückgezogen.

Ausschluss Israels kein Thema beim FIFA-Kongress

Der FIFA-Kongress in Bangkok wird sich naturgemäß auch mit anderen Themen beschäftigen, ein Ausschluss Israels aus dem Verband wird jedoch nicht dazu gehören. Ein Antrag Palästinas, über einen Ausschluss abzustimmen, wurde nicht zugelassen, was Infantino wie folgt begründete: “Das Council hat wiederholt, dass der Fußball niemals die Geisel der Politik werden darf. Eine Kraft, die die Menschen vereint. Während der Councilsitzung am Mittwoch haben alle Ratsmitglieder beschlossen, die Gewalttaten zu verurteilen. Ich bete für die Mütter, die ihre Kinder verloren haben. Ich bete für die Kinder, die ihre Eltern verloren haben. Ich bete für sie alle.”

“Das Council hat wiederholt, dass der Fußball niemals die Geisel der Politik werden darf. Eine Kraft, die die Menschen vereint. Während der Councilsitzung am Mittwoch haben alle Ratsmitglieder beschlossen, die Gewalttaten zu verurteilen. Ich bete für die Mütter, die ihre Kinder verloren haben. Ich bete für die Kinder, die ihre Eltern verloren haben. Ich bete für sie alle.”

FIFA-Präsident Gianni Infantino zum Nahost-Konflikt

Ein weiteres Thema in der Kongresshalle war die neue FIFA-Kampagne gegen Rassismus, bei der auch der deutsche Nationalverteidiger Antonio Rüdiger eine wichtige Rolle spielt. “Wir müssen aufstehen und Rassismus bekämpfen – und gemeinsam besiegen. Wir können nicht mehr akzeptieren, was auf den Plätzen passiert, was auf den Rängen passiert”, sagte Infantino. Die Kampagne umfasst fünf Punkte, darunter ein neues Handzeichen. Dabei werden die flachen Hände an den Handgelenken gekreuzt, was sicherlich bereits bei der Europameisterschaft in Deutschland zu sehen sein wird.

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