Die deutsche Nationalmannschaft stand im Dortmunder Stadion im Achtelfinale der Heim-Europameisterschaft. Gegner war am Samstagabend unter den Augen von Bundeskanzler Olaf Scholz die dänische Nationalmannschaft. Dänemark war in einer Gruppe mit England, Slowenien und Serbien Zweiter geworden, konnte aber noch keinen Sieg einfahren. Die Dänen spielten etwas anders als im letzten Gruppenspiel, was auch daran lag, dass die Skandinavier 48 Stunden weniger Regenerationszeit hatten als die Deutschen. Trainer Kasper Hjulmand setzte auf den ehemaligen Dortmunder Thomas Delaney, der für Morten Hjulmand zum Einsatz kam. Außerdem stand Andreas Skov Olsen erstmals bei dieser EM in der Startelf. Mittelfeldstratege Christian Eriksen konnte spielen, obwohl der Mann von Manchester United im Abschlusstraining krankheitsbedingt fehlte.
Auf deutscher Seite stellte Trainer Julian Nagelsmann sein Team etwas um, nachdem er in der Gruppenphase dreimal auf die gleiche Startelf vertraut hatte. In der Innenverteidigung musste der gesperrte Jonathan Tah durch Nico Schlotterbeck ersetzt werden. Links neben Schlotterbeck spielte der Leipziger David Raum für Maxi Mittelstädt, rechts neben ihm schaffte es der zuletzt angeschlagene Antonio Rüdiger in die Innenverteidigung. Für Florian Wirtz, der bisher nicht an seine starken Leistungen aus der Bundesliga anknüpfen konnte, spielte Leroy Sane vom FC Bayern München. Im Sturm begann Kai Havertz, obwohl viel über einen Einsatz von Edeljoker Niclas Füllkrug spekuliert worden war.
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Spiel wegen Gewitter rund 20 Minuten unterbrochen
Die deutsche Mannschaft startete stark in die erste Halbzeit und ließ die Zuschauer im Dortmunder Stadion und beim Public Viewing bereits in der vierten Minute jubeln. Nach einer Ecke köpfte Schlotterbeck zur vermeintlichen Führung ein, doch der englische Schiedsrichter hatte zuvor ein Foul von Joshua Kimmich gesehen – eine vertretbare Entscheidung. Die nächste gute Chance hatte Kimmich dann selbst, scheiterte jedoch mit seinem satten Distanzschuss an Kasper Schmeichel. Vier Minuten später war es Havertz, der ebenfalls in Schmeichel seinen Meister fand. Eine äußerst attraktive Freistoßchance hatten die Dänen in der 31. Spielminute nach einem Foul von Robert Andrich. Zentral aus 17 Metern schoss Eriksen jedoch schwach in die Mauer und verspielte so die Großchance.
Fußball EM 2024 – Achtelfinale im Überblick
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Die DFB-Elf konnte nicht mehr an die furiose Anfangsphase anknüpfen und war vielleicht froh, dass Michael Oliver die Partie kurz darauf wegen eines Gewitters über dem Stadion für rund 20 Minuten unterbrach. Nach Wiederanpfiff hatte die deutsche Mannschaft gleich eine Doppelchance zur Führung. Zunächst scheiterte Havertz freistehend aus fünf Metern per Kopfball an Torhüter Schmeichel. Direkt darauf landete ein Kopfball von Schlotterbeck nur am Außennetz. Noch vor dem Pausenpfiff hatten die Dänen dann zwei Riesenchancen zum 0:1. Nach einem schweren Fehler von Schlotterbeck traf Rasmus Hojlund nur das Außennetz. Kurz vor dem Pausenpfiff reagierte Manuel Neuer bei einem dänischen Konter im Eins-gegen-Eins sehr stark.
Havertz und Musiala schießen Deutschland ins EM-Viertelfinale
Ohne Wechsel ging es in die Pause, doch wie schon in der ersten Halbzeit fiel ein schnelles Tor. Diesmal jubelten die Dänen, wobei Delaney im Vorfeld des Treffers von Joachim Andersen knapp im Abseits stand. Im direkten Gegenzug wurde es plötzlich hektisch im dänischen Strafraum. Andersen, der auf der anderen Seite das vermeintliche Tor erzielt hatte, bekam eine Flanke von Raum an den ausgestreckten Arm. Nach Intervention des VAR entschied Schiedsrichter Oliver nach Ansicht der Bilder auf Elfmeter, den Havertz sicher zum 1:0 verwandelte. Wenig später hatte Havertz nach toller Ballmitnahme das 2:0 auf dem Fuß, lupfte den Ball aber frei vor Schmeichel am Tor vorbei. Der mitgelaufene und einschussbereite Sané wurde in dieser Szene gefoult. Dies wertete Schiedsrichter Oliver jedoch nicht als Notbremse.
“Ich glaube, dass wir ein super Spiel gemacht haben. Wir hatten wieder wahnsinnige Fans heute hinter uns. Das Stadion hat gebebt. Ich freue mich riesig für die Mannschaft, sie hat es sich verdient für die harte Arbeit.”
Nationalspieler Nico Schlotterbeck
Ein langer Ball von Schlotterbeck brachte in der 68. Minute das erlösende 2:0: Jamal Musiala hatte klare Geschwindigkeitsvorteile gegenüber der dänischen Abwehr und überwand Schmeichel mit einem Rechtsschuss ins lange Eck. Mit diesem Treffer war die Gegenwehr der Gäste gebrochen, das Spiel verflachte zusehends. In der Nachspielzeit schoss der eingewechselte Leverkusener Florian Wirtz ein Tor aus Abseitsposition. Die DFB-Elf steht nach einem spektakulären Spiel im Viertelfinale der Fußball EM 2024. Dort trifft man voraussichtlich am Freitagabend auf Spanien, das zuvor seiner Favoritenrolle gegen Georgien gerecht werden muss. Verteidiger Nico Schlotterbeck sagte nach dem Spiel: “Ich glaube, dass wir ein super Spiel gemacht haben. Wir hatten wieder wahnsinnige Fans heute hinter uns. Das Stadion hat gebebt. Ich freue mich riesig für die Mannschaft, sie hat es sich verdient für die harte Arbeit.”
Tore:
1:0 Kai Havertz (GER, 53. Minute)
2:0 Jamal Musiala (GER, 68. Minute)