Olympiastadion Berlin

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Das Berliner Olympiastadion hat in seiner Geschichte mehr erlebt als jedes andere Stadion in der Bundesrepublik Deutschland. Das Erscheinungsbild des Bauwerks mit der hellen steinernen Außenfassade, der Tribünenöffnung am Marathontor und dem Haupteingang mit Glockenturm sowie den fünf olympischen Ringen ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Das weite Rund, das sich im Besitz des Landes Berlin befindet, wurde bereits 1934 erbaut. Dazu wurde das ehemalige Deutsche Stadion im heutigen Berliner Stadtteil Westend an gleicher Stelle abgerissen und als Olympiastadion neu errichtet. Eröffnet wurde das Bauwerk am 01.08.1936 nach 28-monatiger Bauzeit anlässlich der XI. Olympischen Spiele. Die Wettkämpfe fanden damals vor teilweise 100.000 Zuschauern statt.

Kein Austragungsort der letzten Europameisterschaften

Die erste größere Umbaumaßnahme fand erst wieder zur Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland statt, als Haupt- und Gegentribüne eine Überdachung erhielten. Während der WM war Berlin Austragungsort für drei Spiele, wobei das Finale ins damals neue Olympiastadion nach München vergeben wurde. Bei der Europameisterschaft 1988 wurde Berlin von vornherein aus allen Überlegungen ausgeschlossen, da das DFB-Präsidium den Zorn der osteuropäischen Verbände nicht auf sich ziehen wollte.

Während der kommenden Europameisterschaft 2024 wird das ganz anders sein, denn im Berliner Olympiastadion wird mit dem Finale der Höhepunkt stattfinden. Für die WM 2006 wurde das Stadion ab dem Jahr 2000 für 242 Millionen Euro grundlegend umgebaut. Dabei rückten die Tribünen näher an den Rasen heran und es entstand die markante blaue Tartanbahn in den Farben des Heimvereins Hertha BSC. Die offizielle Kapazität des Stadions beträgt nach dem Umbau 74.475 Sitzplätze.

Weltrekordbahn von Usain Bolt

Im Laufe der Jahre nutzten verschiedene Berliner Fußballvereinen das Olympiastadion. Mit einer kurzen Unterbrechung ist jedoch Hertha BSC seit 1963 Hauptnutzer. Der Verein konnte seinen Fans zur Jahrtausendwende sogar einige Champions-League-Spiele im Stadion anbieten. Ein weiteres fußballerisches Highlight im Olympiastadion ist auch das jährlich stattfindende Endspiel um den DFB-Pokal der Männer. Bis 2009 waren auch die Frauen in der Hauptstadt zu Gast.

Die zwei größten Höhepunkte im Fußball waren das WM-Finale 2006 zwischen Italien und Frankreich mit dem berühmt gewordenen Kopfstoß von Zinedine Zidane sowie das Champions-League-Finale 2015, welches Juventus Turin und der FC Barcelona austrugen. Außerdem fanden die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 mit dem bis heute gültigen Weltrekord über 100 Meter von Usain Bolt und die Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 in Berlin statt. Neben dem Sport ist das Olympiastadion ein beliebter Veranstaltungsort, zum Beispiel für kirchliche Zeremonien, Künstlerauftritte oder große Konzerte.

Das Olympiastadion in Berlin im Überblick

HeimspielstätteFußball:
Hertha BSC (1963-1986 und seit 1988)
Tasmania Berlin (1965/1966)
Tennis Borussia Berlin (1974/75 und 1976/77)
Blau-Weiß 90 Berlin (1984-1990)
Union Berlin (Conference League 2021, Champions League 2023)

American Football:
Berlin Thunder (2003-2007)
AdresseOlympischer Platz 3, 14053 Berlin
Kapazität74.475 Zuschauer
Spielfläche105 x 68 Meter
Eröffnung1936
Umbau: 1974 und 2000-2004
Besondere VeranstaltungenDFB-Pokalfinale Herren (seit 1985)
DFB-Pokalfinale Frauen (1985-2009)
Finale der Fußball-WM 2006
Leichtathletik-WM 2009
Champions-League-Finale 2015