Nach einer emotionalen Vorrunde vor heimischem Publikum in Düsseldorf reisten die deutschen Volleyballerinnen zu den K.O.-Spielen nach Brüssel. Doch nach den unnötigen Niederlagen in der Gruppenphase stand mit dem Duell gegen Polen ein schwerer Gegner gegenüber.
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Die Polinnen stehen auf Platz 7 der Weltrangliste und sind damit im Gegensatz zu den deutschen Schmetterlingen ein Top-Ten-Team, was auch Bundestrainer Vital Heynen einräumte: “Polen ist gegen uns haushoher Favorit”.
Erster Satz hart umkämpft
Dennoch zeigte das deutsche Team eine couragierte Leistung. Anfangs noch etwas nervös, steigerte sich das Team von Ballwechsel zu Ballwechsel. Der erste Satz endete allerdings unglücklich: Der polnische Aufschlag landete im Aus und die Anzeigetafel zeigte 23:23. Die Challenge zeigte jedoch eine Blockberührung an, sodass die Polinnen Satzbälle hatten und den ersten direkt verwandelten.
Dies schien jedoch kein Rückschlag für das deutsche Team zu sein. Im zweiten Durchgang stand es rasch 6:2 für Deutschland, wobei der Höhenflug auch schnell wieder vorbei war. Aus dem 6:2 wurde ein 10:18, wodurch der Satz vorentschieden war und letztendlich an Polen ging.
Verletzung von Anne Hölzig überschattet Match
Im dritten Satz stemmten sich die deutschen Schmetterlinge mit aller Macht gegen das Aus und lieferten den Favoritinnen einen harten Kampf. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen, sodass der Satz in die Verlängerung ging. Camilla Weitzel wehrte einen Matchball ab, ehe Laura Emonts am polnischen Block scheiterte und die Niederlage feststand (22:25, 20:25, 24:26).
Für Deutschland endete damit eine eher enttäuschende Europameisterschaft, deren Aus bereits in der Vorrunde durch Niederlagen gegen Schweden, Tschechien und die Türkei eingeleitet worden war. Ein zusätzlicher Wermutstropfen war die schwere Verletzung von Anne Hölzig, die sich im letzten Satz so schwer verletzte, dass sie mit einer Trage aus der Halle gebracht werden musste.
Olympia-Qualifikation steht an
Nach dem Spiel drehten sich die Gedanken um die Verletzte: “Annes Verletzung überlagert gerade alles, das hat uns alle hart getroffen”, so die geschockte Kapitänin Lena Stigrot. Bundestrainer Heynen dazu: “Unser Team ist geschockt, weil wir wieder eine Spielerin verloren haben. Das ist so schwer zu glauben – zwei Spielerinnen in einer Woche”. Bereits im ersten Turnierspiel verletzte sich Hanna Orthmann schwer.
“Das Glück war nicht auf unserer Seite, alles lief gegen uns.”
Bundestrainer Vital Heynen
“Insgesamt war es nicht unser Turnier, das Glück war nicht auf unserer Seite, alles lief gegen uns“, resümierte Heynen nach dem Turnier-Aus. Für die deutschen Volleyballerinnen geht es nun darum, sich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris zu qualifizieren. Eine schwere Aufgabe, die durch die vielen Niederlagen bei der EM nicht leichter geworden ist.