Ausgerechnet Mats Grambusch, Kapitän der Hockey-Nationalmannschaft, Mönchengladbacher und Starspieler des Teams, sollte am Freitagabend der unglücklichste Mensch im Hockeypark sein.
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Kurz zuvor hatte Grambusch den entscheidenden Penalty gegen England verschossen und Deutschlands Traum vom Titel im eigenen Land war geplatzt.
Spiel auf hohem taktischem Niveau
Die Fans in Mönchengladbach sahen ein ausgeglichenes Spiel auf taktisch hohem Niveau. Chancen waren aufgrund der starken Abwehrreihen auf beiden Seiten Mangelware. Die beste Möglichkeit zum Sieg hatte England wenige Minuten vor Spielende. Nationalkeeper Danneberg war bereits geschlagen und der Ball rollte Richtung Torlinie. Irgendwie schaffte es die deutsche Abwehr jedoch, die Kugel von der Linie zu kratzen, sodass das Spiel torlos endete.
Im anschließenden Shootout fand das dramatische Spiel seinen Höhepunkt. Während sich die deutschen Spieler beim Penalty gerne drehten und mit dem Rücken zum Tor abschlossen, suchten die Engländer mit teils spektakulären Schüssen die frühe Entscheidung. Alle bisherigen neun Penaltys fanden den Weg ins Tor, ehe Mats Grambusch an der Reihe war. Auch der deutsche Kapitän drehte sich, wurde aber zu weit vom Tor abgedrängt. Aus spitzem Winkel gelang der Ausgleich nicht mehr, was Fans und Mannschaft in Schockstarre versetzte.
Kampf um Bronze gegen Belgien
Grambusch offenbarte nach dem Spiel seine Gefühle: “Katastrophe, scheiße, schuldig – so fühle ich mich. Mir hat es das Herz zerrissen, hier in meiner Heimatstadt einen Penalty zu verschießen und die Mannschaft nicht ins Finale zu bringen. Das tut wahnsinnig weh.”
“Mir hat es das Herz zerrissen.”
Kapitän Mats Grambusch
Wie die deutschen Damen müssen sich die “Honamas” nun mit dem Spiel um Bronze begnügen. Dieses findet am Sonntag um 12.30 Uhr gegen Belgien statt, das zuvor in einem spannenden Spiel den Niederlanden mit 2:3 unterlag. Bundestrainer Henning versprach: “Wir wollen diesem fantastischen Publikum, das uns so getragen hat, zeigen, dass wir eine tolle Mannschaft sind.”
Im Spiel um Platz drei kommt es zur Neuauflage des WM-Finales vom Januar, in dem sich Deutschland zum Champion krönte. Das Team von André Henning sollte also gewarnt sein, denn die Belgier werden auf Revanche sinnen.
