Knapp zwei Monate nach der Europameisterschaft im eigenen Land ist die deutsche Handball-Nationalmannschaft beim Olympia-Qualifikationsturnier gefordert. Den Auftakt bildete am frühen Donnerstagabend das Spiel gegen Algerien, den Zweiten der Afrikameisterschaft. Die DHB-Auswahl ging als klarer Favorit in die Partie und wollte einen harmonischen Turnierstart hinlegen. Trotz des am Ende deutlichen 41:29-Sieges der Männer von Bundestrainer Alfred Gislason waren am Ende nicht alle vollkommen zufrieden, was vor allem an einer Schwächephase in der ersten Halbzeit lag.
Deutschland startete mit der Aufstellung Andreas Wolff (TW), Lukas Mertens (LA), Julian Köster (LA), Juri Knorr (RM), Renars Uscins (RR), Lukas Zerbe (RA) und Kapitän Johannes Golla (KM). Damit war im Vergleich zur erfolgreichen Europameisterschaft nur Lukas Zerbe neu in der Startsieben. In den ersten 15 Minuten nahm das Spiel den erwarteten Verlauf. Beim 12:6 hatte sich die deutsche Mannschaft auch dank eines starken Renars Uscins ein erstes Polster herausgespielt. Anschließend nahm Bundestrainer Alfred Gislason wie geplant die ersten Wechsel in seiner Mannschaft vor.
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Gislason-Wechsel bringen deutsches Team aus dem Tritt
Gislason hinterher: “Die ersten 15 Minuten waren gut, auch wenn die Abwehr noch nicht den vollen Zugriff hatte. Dann wollten wir viel wechseln und andere Leute einspielen, das ist uns nicht so gelungen.” Der Bundestrainer musste mit ansehen, wie sich die Nordafrikaner zurück in die Partie kämpften und zur Halbzeit ein beachtliches 13:16 aus Sicht der Gäste auf der Anzeigetafel stand. Überragender Spieler der Algerier war Torhüter Khalifa Ghedbane, der in der kommenden Saison für den HC Erlangen auflaufen wird.
Olympia Qualifikation – Turnier 2 – Spielplan
17:45 Uhr | |||
20:15 Uhr | |||
14:30 Uhr | |||
17:00 Uhr | |||
14:10 Uhr | |||
16:45 Uhr |
Die zweite Halbzeit sollte für die deutsche Mannschaft deutlich besser werden. Zunächst hatte Algerien die Chance zum Anschlusstreffer, doch danach spielte nur noch die DHB-Auswahl. Andreas Wolff war ein starker Rückhalt und auf Uscins, der sich in seiner Heimhalle in Hannover in Bestform präsentierte, war weiterhin Verlass. Beim 27:19 eine Viertelstunde vor Spielende war die Mannschaft wieder in der Erfolgsspur. Erneut setzte Gislason auf Rotation und wurde diesmal belohnt. Die eingewechselten Spieler trugen sich größtenteils in die Torschützenliste ein.
Olympia Qualifikation – Turnier 2 – Tabelle
SP | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Kroatien | 3 | 3 | 0 | 0 | 102:81 | 21 | 6 |
Deutschland | 3 | 2 | 0 | 1 | 105:93 | 12 | 4 |
Österreich | 3 | 1 | 0 | 2 | 101:95 | 6 | 2 |
Algerien | 3 | 0 | 0 | 3 | 77:116 | -39 | 0 |
Erstes Endspiel gegen Kroatien
Blendet man den zweiten Teil der ersten Halbzeit aus, hat die deutsche Mannschaft einen starken Start in das Qualifikationsturnier hingelegt. Am Samstag um 14:30 Uhr kommt es in der ZAG-Arena in Hannover zum ersten Endspiel gegen die Kroaten. Gegen diese hatte die deutsche Mannschaft bei der Europameisterschaft noch mit 24:30 verloren. Sebastian Heymann, der sich bei einer unglücklichen Aktion im Spiel gegen Algerien eine Prellung am Knie zugezogen hatte, kann dann wieder mitwirken. Am Sonntag folgt um 14:10 Uhr das zweite Endspiel gegen Österreich.
“Für mich war es etwas Besonderes, hier in Hannover mit der Nationalmannschaft zu spielen – dabei einen guten Tag zu erwischen, ist dann umso schöner.”
Nationalspieler Renars Uscins
Matchwinner Uscins sagte nach dem Spiel: “Für mich war es etwas Besonderes, hier in Hannover mit der Nationalmannschaft zu spielen – dabei einen guten Tag zu erwischen, ist dann umso schöner.” Im zweiten Spiel des Turniers setzten sich die favorisierten Kroaten gegen Österreich durch. Die Osteuropäer besiegten die Österreicher unter der Leitung von Ex-DHB-Bundestrainer Dagur Sigurdsson mit 35:29. Beim Stand von 16:16 zur Pause versprach die Partie spannend zu werden, doch das Überraschungsteam der EM konnte am Ende seine Leistung nicht mehr abrufen, sodass der kroatische Sieg verdient war.
Aufstellung und Tore:
Deutschland: Wolff, Späth; Uscins (10), Golla (7), Köster (5), Mertens (4), Semper (3), Zerbe (3), Kastening (2), Dahmke (2), Knorr (2), Heymann (1), Lichtlein (1), Steinert (1), Kohlbacher, Michalczik
Algerien: Ghedbane, Zemouchi; Abdi (8), Berkous (6), Benhalima (4), Hadj Sadok (2), Badie (2), Khermouche (2), Abrous (1), Daoud (1), Kaabeche (1), Saker (1), Zennadi (1), Bounab, Hacene-Djaballah, Meddahi