Wie der Deutsche Handballbund mitteilt, haben sich die Verantwortlichen mit Bundestrainer Alfred Gislason auf eine Vertragsverlängerung bis Februar 2027 geeinigt. Damit soll der Isländer, der seit 2020 die Geschicke der DHB-Auswahl lenkt, auch die Heim-WM in drei Jahren in Angriff nehmen. Die Vertragsverlängerung ist allerdings mit einem wichtigen Detail verbunden, das das anstehende Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele im Sommer in Paris betrifft. Gislason selbst freut sich über den Vertrauensbeweis der Verantwortlichen.
Neben der Personalie Alfred Gislason, die in den vergangenen Wochen seit der Europameisterschaft im eigenen Land für viel Gesprächsstoff gesorgt hatte, gab der Deutsche Handballbund (DHB) auch die Vertragsverlängerung mit Markus Gaugisch bekannt, der als Bundestrainer für die Frauen verantwortlich ist. Die Frauen haben im vergangenen Jahr die beste Weltmeisterschaft seit 2007 gespielt und sich in der vergangenen Woche mit zwei deutlichen Siegen gegen die Slowakei so gut wie sicher für die EM 2024 qualifiziert. Gaugisch ist seit 2022 im Amt und war zuvor Trainer der SG BBM Bietigheim.
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Verlängerung für Gislason nur gültig bei Olympia-Qualifikation
Das Präsidium des DHB hat sich nach eigenen Angaben auf seiner Sitzung am Wochenende einstimmig für eine weitere Zusammenarbeit mit Alfred Gislason als Bundestrainer der DHB-Auswahl ausgesprochen. Der Isländer erhält einen Vertrag bis zum 28. Februar 2027, der ein Engagement während der im Januar 2027 beginnenden Weltmeisterschaft im eigenen Land einschließt. Einen Haken hat die Vertragsverlängerung allerdings: Sie gilt nur, wenn sich Gislason mit seinem Team erfolgreich für die Olympischen Spiele 2024 qualifiziert.
DHB Herren Bundestrainer seit 1982
Für die deutsche Mannschaft geht es Ende nächster Woche in Hannover los. Vom 14. bis 17. März stehen drei Spiele gegen Algerien, Kroatien und Österreich auf dem Programm. Sollte Deutschland vor heimischem Publikum mindestens den zweiten Platz belegen, ist das Olympiaticket sicher und der Vertrag von Gislason verlängert. Zuletzt hatte der Isländer mit seinem Team bei der Heim-EM das Halbfinale erreicht und sich damit automatisch für die Weltmeisterschaft 2025 in Kroatien, Dänemark und Norwegen qualifiziert.
„Kontinuität ein Schlüssel für sportlichen Erfolg“
Der 64-Jährige, der in seiner Trainerkarriere dreimal die Champions League gewann und sieben deutsche Meisterschaften holte, zeigte sich glücklich: „Ich freue mich sehr über das Vertrauen und die Möglichkeit, unsere Nationalmannschaft auf ihrem Weg bis 2027 begleiten zu können. Das Team besitzt ein enormes Potenzial, um in den nächsten Turnieren extreme Fortschritte zu machen.“ Der Isländer will in den kommenden Tagen aber alles der Olympia-Qualifikation unterordnen, was angesichts der besonderen Vertragsklausel für Gislason selbst elementar wäre.
„Ich freue mich sehr über das Vertrauen und die Möglichkeit, unsere Nationalmannschaft auf ihrem Weg bis 2027 begleiten zu können. Das Team besitzt ein enormes Potenzial, um in den nächsten Turnieren extreme Fortschritte zu machen.“
Bundestrainer Alfred Gislason
Für das DHB-Präsidium sagte Präsident Andreas Michelmann: „Wir halten gerade mit Blick auf die kommende Heim-Weltmeisterschaften im Jahrzehnt des Handballs weiter Kurs. In den vergangenen Jahren haben wir auch mit Blick auf andere Nationen gelernt, dass Kontinuität ein Schlüssel für sportlichen Erfolg ist. Mit dieser langfristigen Entscheidung für Markus Gaugisch und Alfred Gislason schaffen wir Klarheit.“ Axel Kromer, Vorstand Sport, ergänzte: „Nun sind die Fakten auch nach außen geklärt und alle können sich auf die kommenden Olympia-Qualifikationen konzentrieren.“
Damen-Bundestrainer Gaugisch mit neuem Vertrag bis Mitte 2026
Markus Gaugisch erhält einen neuen Vertrag bis zum 30. Juni 2026, der die Teilnahme an der Frauen-Weltmeisterschaft 2025 im eigenen Land einschließt. „Es ist eine Ehre, für die deutsche Nationalmannschaft arbeiten zu können, und ich freue mich über das ausgesprochene Vertrauen. Wir werden im Team kontinuierlich und zielstrebig weiterarbeiten. Olympische Spiele und eine Heimweltmeisterschaft sind Ziele, die keiner externen Motivation bedürfen.“ Gaugisch führte sein Team bei der letzten Weltmeisterschaft im Dezember 2023 in die Finalrunde und am Ende auf den sechsten Platz.
„Es ist eine Ehre, für die deutsche Nationalmannschaft arbeiten zu können, und ich freue mich über das ausgesprochene Vertrauen. Olympische Spiele und eine Heimweltmeisterschaft sind Ziele, die keiner externen Motivation bedürfen.“
Damen-Bundestrainer Markus Gaugisch
Die DHB-Auswahl der Frauen bestreitet mit Cheftrainer Markus Gaugisch im April die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Sommer. Das Turnier findet in Neu-Ulm statt, wobei wie bei den Männern zwei von vier Teams das Ticket lösen können. Die Gegner der Damen heißen vom 11. bis 14. April Montenegro, Slowenien und Paraguay. Für Deutschland wäre es die erste Olympia-Teilnahme seit 2008 in Peking. Damals hatte die DHB-Auswahl als Gruppenletzter die Finalrunde jedoch klar verpasst.