Die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen ist zu Ende. Im Finale setzten sich die Französinnen gegen die Titelverteidigerinnen aus Norwegen durch. Vor allem die französische Abwehr war am Ende der Schlüssel zum Erfolg. Zuvor hatte sich in der Halle von Herning ein hochklassiges und hart umkämpftes Spiel entwickelt, dessen Ausgang auch Auswirkungen auf die Olympia-Qualifikation hat.
Die deutschen Damen beenden das Turnier auf dem sechsten Platz. Nach der Viertelfinalniederlage gegen Schweden gewann das Team um die Kapitäninnen Alina Grijseels und Emily Bölk zunächst das Platzierungsspiel gegen Tschechien, ehe das Spiel um Platz fünf aufgrund einer erneut schwachen ersten Halbzeit mit 26:30 verloren ging.
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Hochklassige Halbfinalspiele in Herning
Bereits die Halbfinalspiele im dänischen Herning boten den Zuschauern hochklassige Partien. Zunächst kam es zum skandinavischen Duell zwischen Gastgeber Dänemark und Co-Gastgeber Norwegen. Die Däninnen kamen besser ins Spiel und führten bereits mit 10:5. Doch Norwegen steckte nicht auf und drehte das Spiel. Per Siebenmeter rettete sich Dänemark in die Verlängerung, in der die Norwegerinnen wiederum die Oberhand behielten und mit 29:28 ins Finale einzogen.
Deutlicher verlief das zweite Halbfinale am Abend zwischen Schweden und Frankreich. Die Französinnen zeigten eine überragende Leistung und versetzten das Publikum in Staunen. Bereits nach 18 Minuten stand es 13:3 für die Equipe Tricolore. Schweden gab sich in der Folge zwar nicht auf, konnte das Ergebnis aber nicht mehr drehen, sodass Frankreich das Spiel mit 37:28 gewann.
Verdienter Finalsieg für Frankreich
Am Finaltag wurde zunächst das Spiel um Platz 3 ausgetragen, das für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen von großer Bedeutung war. Durch einen 28:27-Erfolg Dänemarks über Schweden sicherten sich die Gastgeberinnen in eigener Halle in Herning das Olympiaticket, da die beiden Finalisten Frankreich als Gastgeber in Paris und Norwegen als Nachrücker im Finale bereits auf anderem Wege qualifiziert waren.
Im abschließenden WM-Finale sahen die Zuschauer eine torreiche Begegnung, in der sich zunächst keine Mannschaft absetzen konnte. Gegen Ende der Halbzeit steigerte sich Frankreich und ging mit einer 20:17-Führung in die Pause. Doch Norwegen blieb dran und erzielte in einer von den Abwehrreihen geprägten zweiten Halbzeit zehn Minuten vor dem Ende den Anschlusstreffer zum 26:25. Doch Frankreich brachte die Führung über die Zeit und krönte sich zum dritten Mal zum Weltmeister.
Deutsche Mannschaft wird WM-Sechster
Die erste Medaille seit 2007 war nach dem Viertelfinal-Aus gegen Schweden für Deutschland nicht mehr möglich, sodass zumindest die Platzierungsspiele gewonnen werden sollten. Dies gelang zunächst am Freitagmorgen gegen Tschechien mit 32:26 und einer starken Viola Leuchter, die nach dem Turnier zur besten Nachwuchsspielerin der WM gewählt wurde.
Im Spiel um Platz 5 am Sonntag mussten sich die deutschen Damen allerdings geschlagen geben. Zu oft scheiterten die Spielerinnen an der starken niederländischen Torfrau Yara ten Holte. Bereits zur Halbzeit war beim 7:16 eine Vorentscheidung gefallen. Beim 11:21 sah es nach einer herben Klatsche aus, doch am Ende betrieben die Damen Ergebniskosmetik und verloren “nur” mit 26:30.
Bundestrainer Gaugisch am Ende zufrieden
Coach Markus Gaugisch zog nach dem verlorenen Spiel gegen die Niederlande sein Fazit zum Turnier in Dänemark: “Ich bin sehr, sehr zufrieden. Viele internationale Experten und Trainer haben uns alle eine sehr gute Entwicklung bescheinigt. Das sehen wir intern auch so, denn es gab verschiedene Bereiche, wo wir besser wurden. Wir sind beim Olympiaqualifikationsturnier dabei, daher sind wir zufrieden.“
“Wir sind beim Olympiaqualifikationsturnier dabei, daher sind wir zufrieden.”
WM-Fazit von Damen-Bundestrainer Markus Gaugisch
Wie der Weg nach Paris aussieht, wissen die deutschen Damen bereits. Im April findet das Turnier mit Montenegro, Slowenien und Paraguay statt, bei dem sich zwei der vier Teams das Olympiaticket sichern. “Wir haben gute Chancen uns da durchzusetzen, da bin ich sehr zuversichtlich, aber wir brauchen noch mehr Stabilität”, erklärte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.