Im ersten Halbfinale vor dem Spiel der deutschen Mannschaft trafen in der Kölner Lanxess Arena Frankreich und Schweden aufeinander. Wieder einmal, wohlgemerkt, denn diese Begegnung war bereits die Vorschlussrunde der WM 2023 und der EM 2022.
Die Franzosen gingen als Gruppensieger der Hauptrunden-Gruppe I und ohne Niederlage in die Partie und galten als Favorit. Die Schweden, die sich in der Hauptrunde Dänemark und später in einem bedeutungslosen Spiel Norwegen geschlagen geben mussten, wollten gegen Frankreich ihre Mission Titelverteidigung fortsetzen.
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Schweden wähnt sich kurzzeitig im Finale
Die Schweden kamen gut ins Spiel und gingen schnell mit 3:1 in Führung. Doch diese Führung war direkt verspielt und die favorisierten Franzosen nahmen das Heft in die Hand. Selbst eine doppelte Unterzahl um die achte Spielminute brachte “Les Bleus” nicht aus dem Konzept, die mit einem 8:1-Lauf erstmals für klare Verhältnisse sorgten (10:4). Dies lag vor allem an Torhüter Samir Bellahcene vom THW Kiel, der das Torhüterduell gegen Andreas Palicka für sich entscheiden konnte. In Folge war das Spiel bis zum Halbzeitpfiff ausgeglichen.
Das Finalwochenende der Handball EM 2024
15:00 Uhr | Spielbericht |
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Die Schweden gingen mit einem 11:17-Rückstand in die Pause und hatten damit eine schwere Hypothek für den zweiten Durchgang. Doch diese hatte nur rund acht Minuten Bestand, denn Schweden kam wie verwandelt aus der Kabine. Als Guillaume Gille zur Auszeit rief, war der Anschlusstreffer zum 17:18 gefallen. Und plötzlich war Andreas Palicka im Spiel. Der Schlussmann von Paris St. Germain hielt einen französischen Angriff nach dem anderen und seine Vorderleute fanden die Lücken in der gegnerischen Abwehr. Beim 26:24 wähnte sich Schweden plötzlich im Endspiel.
Frankreich rettet sich in letzter Sekunde in die Verlängerung
In der letzten Sekunde der Partie war Elohim Prandi mit einem direkten Freiwurf erfolgreich, den er unter Jubel der französischen Fans an der Mauer und an Palicka vorbei ins Tor beförderte. Die dramatische Partie ging in die Verlängerung. In dieser war das Momentum plötzlich wieder auf französischer Seite. Vor allem Dylan Nahi überragte und erzielte gleich drei Treffer in Serie. Frankreich war wieder in der Spur und ließ sich den großen Triumph nicht mehr nehmen. Am Ende stand ein 34:30 nach Verlängerung.
“Im Sport passieren manchmal verrückte Dinge. Wir hatten eine sehr interessante erste Halbzeit und der zweite Teil des Spiels war ganz auf schwedischer Seite und es war sehr schwierig für uns. Wir haben versucht, an uns zu glauben, aber es war nicht einfach, weil wir in der zweiten Halbzeit nicht unseren Rhythmus gefunden haben. Es war wie immer sehr knapp zwischen uns und wir sind heute Abend der glückliche Gewinner.”
Frankreichs Nationaltrainer Guillaume Gille
Für beide Teams ist die Europameisterschaft nach dem Halbfinale nicht beendet. Während Frankreich am Sonntag nach dem vierten Titel greift, müssen die Schweden im unbeliebten Spiel um Platz 3 antreten. Gespannt werden die Mannschaften am Abend auf das Spiel Deutschland gegen Dänemark schauen, wo sich die Gegner für den kommenden Sonntag entscheiden.
“Es war ein harter Kampf, es war meiner Meinung nach ein fantastisches Handballspiel für alle. Aber Sie verstehen sicher, dass ich jetzt sehr enttäuscht und traurig bin. Jetzt versuche ich, meine Spieler wieder aufzubauen und am Sonntag in Höchstform zu sein. Aber wie Sie wissen, ist Sport manchmal sehr hart und ich bin stolz auf meine Spieler.”
Schwedens Nationaltrainer Glenn Solberg
Die Highlights des Spiels im Video
Aufstellung und Tore
Frankreich: Bellahcene, Desbonnet; Descat (8), Mem (6), Remili (5), Fabregas (4), Y. Lenne (4), Nahi (3), Prandi (3), Mahé (1), L. Karabatic, N. Karabatic, Konan, Porte, Richardson, Tournat
Schweden: Palicka, Thulin; Claar (9), Darj (5), Wanne (5), Gottfridsson (4), Carlsbogard (3), Sandell (2), Johansson (1), Lagergren (1), Bergendahl, Karlsson, A. Nilsson, Pellas, D. Pettersson, Wallinius