Die Hauptrundenbegegnung zwischen Frankreich und Kroatien vor dem deutschen Spiel in der Kölner Lanxess-Arena war mit Spannung erwartet worden und sollte am Ende alle Erwartungen erfüllen. Das Aufeinandertreffen der beiden Top-Nationen war bereits richtungsweisend für den Ausgang der Gruppe.
Die Franzosen, die nach dem Sieg gegen Deutschland mit zwei Punkten an der Tabellenspitze standen, hätten mit einem weiteren Sieg eine perfekte Ausgangsposition für den Einzug ins Halbfinale. Die Kroaten nahmen nach dem Unentschieden gegen Österreich einen Punkt in die Hauptrunde mit.
Inhaltsverzeichnis
Kroatien mit 95 Prozent Wurfquote
Tore am Fließband bekamen die Fans in Köln bereits in der ersten Halbzeit zu sehen. Beide Mannschaften setzten von Beginn an auf Tempohandball. Die Kroaten kamen im ersten Durchgang auf eine fast unerreichbare Wurfquote von 95 Prozent. Beim 12:9, 15:12 und 17:14 setzten sich die Franzosen erstmals deutlicher ab. Doch noch vor dem Halbzeitpfiff glichen die Kroaten zum 18:18 aus, auch dank 62 Prozent gehaltener Würfe von Dominik Kuzmanovic, der beim RK Nexe Nasice unter Vertrag steht und sich bei der EM ins Rampenlicht spielt.
Die Tabelle der Hauptrunden-Gruppe I
SP | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Frankreich | 5 | 5 | 0 | 0 | 174:154 | 20 | 10 |
Deutschland | 5 | 2 | 1 | 2 | 137:137 | 0 | 5 |
Ungarn | 5 | 2 | 0 | 3 | 151:151 | 0 | 4 |
Österreich | 5 | 1 | 2 | 2 | 132:138 | -6 | 4 |
Island | 5 | 2 | 0 | 3 | 142:152 | -10 | 4 |
Kroatien | 5 | 1 | 1 | 3 | 146:150 | -4 | 3 |
Nach Wiederanpfiff kam der kroatische Angriff ins Stocken. In den ersten zehn Minuten gelangen den Osteuropäern nur drei Treffer und die technischen Fehler häuften sich. Frankreich konnte seinen Vorsprung auf drei Tore ausbauen (24:21). In der 42. Spielminute war für den wichtigen französischen Kreisläufer Zeit um Duschen. Ludovic Fabregas von Telekom Veszprem sah nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte. Den anschließenden Siebenmeter hielt Samir Bellahcene.
Nikola Karabatic kürt sich zum EM-Rekordtorschützen
Zu Beginn des letzten Viertels führten die Franzosen bereits mit vier Toren und hatten alle Trümpfe in der Hand. Einer dieser Treffer war ein ganz besonderer: Handball-Superstar Nikola Karabatic von Paris St. Germain krönte sich zum ewigen Rekordtorschützen der EHF-Europameisterschaft. Sein 289. Treffer bei einer EM war wohl einer der einfachsten, denn er traf nach einem Pass von Dylan Nahi aus der eigenen Hälfte ins leere kroatische Tor. Doch die Kroaten kamen durch drei Treffer in Folge von Zvonomir Srna wieder heran und blieben bis drei Minuten vor Schluss auf Tuchfühlung (31:30). In der letzten Spielminute fiel der entscheidende französische Treffer durch Nicolas Tournat vom Kreis zum 34:32-Endstand.
„Wir haben ein schweres Spiel erwartet und genau das hatten wir. Kroatien war sehr stark, ihr Torwart machte uns viele Probleme und alles wurde erst in den letzten Minuten entschieden. Vielleicht war heute Abend nicht das perfekteste Spiel, aber manchmal muss man mit den Punkten zufrieden sein.“
Frankreichs Nationalspieler Ludovic Fabregas
Mit vier Punkten führt Frankreich die Gruppe an und hat die vermeintlich leichteren Aufgaben noch vor sich. Die Ausgangslage vor dem nächsten Spiel gegen Island kann schon als komfortabel bezeichnet werden. Die Kroaten wiederum spielen am Samstag in Köln gegen Ungarn, unmittelbar vor dem Spiel Deutschland gegen Österreich.
Die Highlights des Spiels im Video
Aufstellung und Tore
Frankreich: Bellahcene, Desbonnet; Mem (6), N. Karabatic (5), Tournat (4), Descat (3), Fabregas (3), Y. Lenne (3), Remili (3), Mahé (2), Nahi (2), L. Karabatic (1), Porte (1), Prandi (1), Konan, Richardson
Kroatien: Kuzmanovic, M. Mandic; Srna (6), Jelinic (4), Karacic (4), Klarica (4), Maras (4), Kusan (3), Sostaric (3), Cindric (2), Glavas (1), Nacinovic (1), Lucin, Mamic, Mihic, Sipic