Erster EM-Sieg: Debütant Georgien schlägt Bosnien-Herzegowina

Bildquelle: ehf.eu / European Handball Federation / Kolektiff Images

Für den weiteren Verlauf der Vorrundengruppe E war die Begegnung zwischen Georgien und Bosnien-Herzegowina in Mannheim bedeutungslos. Beide osteuropäischen Nationen hatten ihre ersten beiden EM-Spiele verloren und waren damit bereits ausgeschieden.

Dennoch hatte vor allem der bosnische Trainer Irfan Smajlagic noch eine Absicht: „Das Ziel war es, Georgien zu schlagen, und es gibt eine Chance dafür. Wir müssen ein objektives Ziel haben, nämlich den ersten Sieg bei der Euro anzustreben, und wenn uns das gelingt, wäre das ein Spitzenergebnis.“

Bosnier Faljic sieht Rot nach Griff an den Hals

In Mannheim entwickelte sich ein Spiel auf mäßigem Niveau. Nach sieben Minuten war das 1:0 der Bosnier durch Marko Panic der einzige Treffer des frühen Abends. In der Folge steigerten sich die Favoriten jedoch deutlich und zogen auf 8:2 davon. Panic von Montpellier HB erzielte zu diesem Zeitpunkt die Hälfte aller bosnischen Treffer. Eine Zeitstrafe gegen Dino Hamidovic sorgte dann für einen Bruch im Spiel. Fünf georgische Treffer brachten die Nationalmannschaft aus dem Kaukasus zurück ins Spiel. Einen Aufreger gab es in der 25. Minute, als Adin Faljic nach einem Griff an den Hals seines Gegenspielers die Rote Karte sah. Mit 9:9 ging es in die Halbzeitpause.

Die Tabelle der Gruppe E

SPSUNTOREDIFF.PUNKTE
Schweden3300100:74266
Niederlande320198:78204
Georgien310277:95-182
Bosnien-Herzegowina300359:87-280
SP = Spiele / S = Siege / U = Unentschieden / N = Niederlagen / DIFF = Tordifferenz

Die Bosnier kamen deutlich stärker aus der Pause und erzielten durch Panic, Nedim Hadzic und Vladan Djurdjevic drei Treffer in Folge. Doch wie schon in der ersten Halbzeit wollten sich die EM-Debütanten nicht ohne Gegenwehr verabschieden. Zu Beginn des letzten Viertels stand es 15:15 unentschieden und der Ausgang der Partie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen. Während auf bosnischer Seite weiterhin Marko Panic die Fäden zog, überzeugte auf georgischer Seite Torhüter Zurabi Tsintsadze mit zwei gehaltenen Siebenmetern.

Torhüter Tsintsadze mit Tor-Assist

Beim Stand von 20:19 für Georgien kam es drei Minuten vor Schluss zu einer kuriosen Szene. Das Team aus dem Kaukasus verlor vorne den Ball und die Bosnier spielten den langen Ball zum Tempogegenstoß. Doch Torhüter Tsintsadze kam aus seinem Tor, fing den Ball ab und spielte am gegnerischen Torraum stehend den Assist zum 21:19.

„Mir fehlen die Worte. Das ist historisch! Ein Spiel bei der EHF EURO zu gewinnen, war vor einem Jahr ein Traum von uns und jetzt leben wir ihn. Wir kehren mit zwei Punkten nach Georgia zurück und werden das feiern. Wir spielen mit unserem Herzen, wir sind Georgier.“

Georgiens Nationalspieler Giorgi Arvelodi Dikhaminjia

Die Georgier brachten das Spiel schließlich mit 22:19 nach Hause und holten sich bei ihrer ersten EM-Teilnahme gleich den ersten Sieg. Auf eben jenen müssen die Bosnier trotz aller Pläne weiterhin warten.

Aufstellung und Tore

Bosnien-Herzegowina: Ahmetasevic, Hodzic; Panic (7), Djurdjevic (3), Hadzic (3), Faljic (2), Herceg (2), Davidovic (1), Muhovic (1), Hamidovic, Knezevic, Majstorovic, Mandic, Mehmedcehajic, L. Peric, Terzic

Georgien: Nikabadze, Tsintsadze; Tskhovrebadze (7), Dikhaminjia (5), Arsenashvili (3), Kbilashvili (3), Orjonikidze (3), Rustamov (1), Abramishvili, Areshidze, Darsania, Gavashelishvili, Gogava, Gogoladze, Lapiashvili, Simonia

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