Es war ein überragender Triumph, den die deutsche U21-Handball-Nationalmannschaft mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft im Juli in Berlin errungen hat. Doch wenn es nach dem erfahrenen Nationalspieler Patrick Groetzki geht, sollten aus diesem Erfolg jetzt nicht die falschen Schlüsse gezogen werden.
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Der Rechtsaußen der Rhein-Necker Löwen steht einer radikalen Verjüngung der Nationalmannschaft skeptisch gegenüber. „Ich kann die Forderung nach jungen Spielern grundsätzlich nachvollziehen. Und trotzdem muss man die Sache doch objektiv betrachten“, sagte der 34-Jährige. Die aktuell Besten müssten bei einem Turnier spielen. Und wenn das im kommenden Januar einige Junioren-Weltmeister seien, dann führe an einer Nominierung kein Weg vorbei.
Konstante und überzeugende Leistungen wichtig
Groetzki, einst selbst „Rookie des Jahres 2009“ in der Handball-Bundesliga, sieht „wirklich viele Spieler, die die Nationalmannschaft auf lange Sicht prägen können“. Vor einer Nominierung müssten die jungen Spieler aber wichtige Rollen in ihren Vereinen einnehmen und dort verlässliche und überzeugende Leistungen zeigen.
„Bei einem Turnier müssen nach meinem Verständnis die aktuell Besten spielen.“
Nationalspieler Patrick Groetzki
Ein gutes Bundesliga-Niveau, so Groetzki, sei unabhängig vom Alter nicht gleichbedeutend mit der Nationalmannschaft. „Bei einem Turnier müssen nach meinem Verständnis die aktuell Besten spielen. Aber man kann doch nicht einfach jemanden mitnehmen, nur damit er mal bei einer EM reinschnuppert oder weil gerade die Rufe danach lauter werden“, so der Mannheimer.
Bob Hanning als Anwalt der Jugend
Der Geschäftsführer des Bundesligisten Füchse Berlin, Bob Hanning, will jedoch mehr: „Warum sollten wir weiter auf das Alte setzen? Wir müssen jetzt das neue Zeitalter einläuten.“ Nach Ansicht des ehemaligen DHB-Vizepräsidenten sollten einige Leistungsträger aus dem Juniorenteam im Kader für die Europameisterschaft 2024 stehen.
„Wir müssen jetzt das neue Zeitalter einläuten.“
Füchse Berlin-Geschäftsführer Bob Hanning
„Über Torwart David Späth muss man nicht einmal im Ansatz diskutieren. Ein Mann wie Justus Fischer funktioniert vorn und hinten. Renars Uscins hat eine super WM gespielt, Nils Lichtlein ebenfalls“, machte Hanning bei den Namen deutlich. DHB-Sportdirektor Axel Krömer: „In den Block des Bundestrainers zu kommen ist nicht das Einfachste der Welt, denn wir haben nur wenige Trainingstage mit der Nationalmannschaft bis zur EM 2024.“