In Flensburg fand das erste von zwei Testspielen gegen Portugal in der unmittelbaren Vorbereitung auf die Heim-EM statt. Die Mannschaft um Kapitän Johannes Golla besiegte die Iberer mit 34:33. Bundestrainer Alfred Gislason probierte einiges aus und zog viele Erkenntnisse aus dem Spiel. Bereits am Samstag folgt der zweite Test gegen die Portugiesen.
Für Furore im deutschen Team sorgte vor allem Martin Hanne, der in seinem ersten Länderspiel überhaupt restlos überzeugte und gleich fünf Treffer erzielte. Eine Erkenntnis aus dem Testspiel war die fehlende Breite in der Abwehr. Wenn Kreisläufer Johannes Golla und Abwehrspezialist Julian Köster nicht auf dem Feld standen, offenbarte die deutsche Mannschaft Lücken in der Abwehr.
Inhaltsverzeichnis
Bundestrainer sucht Startformation für die EM
Der Bundestrainer setzte auf folgende Startformation, die bereits ein Fingerzeig für die ersten Spiele der Europameisterschaft sein sollte: Andreas Wolff im Tor, Lukas Mertens und Timo Kastening auf den Außenpositionen, Julian Köster und Kai Häfner im Rückraum, Juri Knorr als Spielmacher und Johannes Golla am Kreis. In der Abwehr brachte Gislason den Spezialisten Julian Köster für Kai Häfner.
Die EM-Spiele in der deutschen Gruppe A
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Sechs Minuten lang blieb die DHB-Auswahl zu Beginn ohne Gegentor und ging mit 3:0 in Führung. Doch schon bald offenbarten sich Schwächen in der deutschen Abwehr, die die Gäste zu einfachen Toren einluden. Dennoch baute Deutschland die Führung aus und lag beim 12:6 deutlich in Front, was vor allem an einem starken Spielmacher Juri Knorr von den Rhein-Neckar Löwen lag.
Bundestrainer Gislason kritisiert schwache Abwehr
Bereits in der ersten Auszeit bemängelte Bundestrainer Alfred Gislason die schwache Abwehrleistung. Der Halbzeitstand fiel mit 18:14 niedriger aus, als es der Spielverlauf zunächst vermuten ließ. “Wir hätten höher zur Halbzeit führen müssen”, sagte der Isländer nach dem Spiel im TV-Interview.
“Mich macht unzufrieden, dass wir nach der Pause völlig den Faden verlieren. Ich hätte mir mehr Stabilität gewünscht.”
Bundestrainer Alfred Gislason
Vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte Deutschland eine schwache Leistung und ließ die Portugiesen wieder herankommen. Der Bundestrainer zu dieser Phase: “Mich macht unzufrieden, dass wir nach der Pause völlig den Faden verlieren. Ich hätte mir mehr Stabilität gewünscht.” Nach rund vierzig Minuten war die Partie beim Stand von 23:22 wieder völlig offen.
Torhüter Wolff hält den Sieg fest
Mitte der zweiten Halbzeit waren es vor allem die bei der TSV Hannover-Burgdorf spielenden Youngster Martin Hanne und Renars Uscins, die die deutsche Führung ausbauten. Hanne steuerte fünf Treffer bei und erhielt gemeinsam mit seinem Mannschaftskameraden ein Sonderlob vom Bundestrainer: “Es ist super, dass diese zwei jungen Leute reinkommen und ihre Leistung bringen. Das gibt uns mehr Sicherheit in der Breite.”
Doch Portugal steckte nicht auf und glich eineinhalb Minuten vor dem Abpfiff erstmals aus. Gislason nahm eine letzte Auszeit und legte den Fokus noch einmal auf die Abwehr. Vorne traf Renars Uscins zum 34:33, doch die Portugiesen hatten noch einen letzten Angriff. Torhüter Andreas Wolff parierte den Wurf kurz vor Schluss, sodass die DHB-Auswahl Selbstvertrauen tanken konnte.
Letzter Test am Sonntag in Kiel
Bester Torschütze vor 4.546 Zuschauern in Flensburg war der deutsche Spielmacher Juri Knorr mit sechs Treffern. Bereits am Samstag kommt es in Kiel zum nächsten Aufeinandertreffen mit den Iberern, das gleichzeitig die Generalprobe für die Heim-EM sein wird. Anpfiff der Partie ist um 18:00 Uhr, wobei davon auszugehen ist, dass auch in diesem Spiel wieder der Feinschliff in der Abwehr im Vordergrund stehen wird.
“Generell zeigt die Mannschaft in der bisherigen Vorbereitung eine überragende Einstellung und arbeitet toll.”
Der Bundestrainer zum Stand der EM-Vorbereitung
Insgesamt zeigte sich der Bundestrainer mit der Vorbereitung auf die Europameisterschaft sehr zufrieden: “Generell zeigt die Mannschaft in der bisherigen Vorbereitung eine überragende Einstellung und arbeitet toll. Die Stimmung ist super, die jungen Spieler bringen sich gut ein und fühlen sich immer wohler und uns auch in Zukunft für das Team viel geben werden.”