Der THW Kiel hat die Sensation perfekt gemacht und einen fast aussichtslos scheinenden Neun-Tore-Rückstand gegen Montpellier HB noch gedreht. Die Fördestädter gewannen ein fulminantes Heimspiel mit 31:21 und stehen damit im Final Four der Champions League. Vor allem der tschechische Keeper Tomas Mrkva im Kieler Tor brachte die Gäste immer wieder zur Verzweiflung. Das Team von Filip Jicha gehört nach diesem märchenhaften Abend wie zuletzt 2022 zu den besten vier Mannschaften Europas. Auch der FC Barcelona hat sich für das Turnier Anfang Juni qualifiziert.
Die Norddeutschen kamen nur langsam in die Partie, die ersten zehn Minuten verstrichen, ohne dass der THW Kiel den Rückstand aus dem Hinspiel verkürzen konnte. Zu allem Überfluss sah der Norweger Petter Överby im Kieler Trikot nach einem unglücklichen Schlag gegen den Kopf von Valentin Porte die Rote Karte. Doch auch dieser Rückschlag sollte das “Wunder von Kiel” nicht stoppen, denn der THW konnte sich von der ersten Minute an auf die 8.513 Zuschauer in der Wunderino-Arena verlassen, die eine spektakuläre Kulisse boten.
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THW Kiel zur Pause mit fünf Toren in Führung
Beim 8:5 durch Patrick Wiencek lagen die Kieler erstmals mit drei Toren in Front, doch die Franzosen blieben hartnäckig. Valentin Porte verkürzte noch einmal auf zwei Tore – zu wenig für den deutschen Rekordmeister. Ein Siebenmeter des starken Eric Johansson und ein Treffer von Mykola Bilyk sorgten für einen Vier-Tore-Vorsprung. Erneut Bilyk traf vor dem Pausenpfiff zum 17:12 für Kiel. Die Hälfte des Rückstandes war somit aufgeholt und die Fördestädter schöpften Mut für den zweiten Durchgang.
Handball Champions League 2023/24 – Viertelfinale
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Wie schon in der ersten Hälfte verschlief Kiel zunächst den Start nach Wiederanpfiff. Die Franzosen konnten verkürzen und Kiel leistete sich eine fünfminütige Torflaute. Zwanzig Minuten vor Spielende stand es 21:17, was eindeutig nicht zum Weiterkommen reichen würde. Beim 24:20 eine Viertelstunde vor Schluss schwanden die Hoffnungen auf einen positiven Spielverlauf. Doch Kiel drehte in den letzten 15 Minuten noch einmal gewaltig auf, was vor allem an Torhüter Mrkva lag.
Auch FC Barcelona unter den letzten Vier
Im Kieler Angriff waren Eric Johansson und Harald Reinkind in der Schlussphase kaum zu stoppen. Nach einem Doppelschlag der beiden und einem Treffer von Hendrik Pekeler führte Kiel mit 27:20. Montpellier scheiterte mehrfach an Mrkva und vier Minuten vor Spielende glich Bilyk die Hinspielniederlage aus. Johansson sorgte für das 31:21 und die Gäste scheiterten immer wieder an der Kieler Deckung. Mrkva wuchs in der Schlussminute noch einmal über sich hinaus und das Wunder von Kiel war perfekt.
“Es ist ein märchenhaftes Ende. Es war eine lange Reise und eine Menge toller Spiele in dieser Arena, aber das hier ist die Krönung des Ganzen.”
THW Kiel-Rechtsaußen Niclas Ekberg
THW-Rechtsaußen Niclas Ekberg, der den Verein zum Saisonende verlässt, war emotional geladen: “Es ist ein märchenhaftes Ende. Es war eine lange Reise und eine Menge toller Spiele in dieser Arena, aber das hier ist die Krönung des Ganzen.” Neben Kiel steht auch der FC Barcelona im Final Four. Nach dem Auswärtserfolg bei Paris SG setzten sich die Spanier auch zu Hause gegen den französischen Hauptstadtklub durch. Außerdem stehen noch der SC Magdeburg (gegen dessen Sieg Kielce Protest eingelegt hat) und Aalborg AB in den Endspielen um die europäische Krone. Die Auslosung der Halbfinalpartien findet am 07. Mai ab 17:00 Uhr in Budapest statt.
