Tischtennis-WM: Deutsche Herren trotz Niederlage gegen Taiwan bei Olympia

Bildquelle: depositphotos.com / ChinaImages

Bei den Tischtennis-Mannschaftsweltmeisterschaften im südkoreanischen Busan ist das deutsche Herrenteam überraschend im Viertelfinale ausgeschieden. Am Freitagmorgen deutscher Zeit unterlag das Team von Bundestrainer Jörg Roßkopf der Mannschaft aus Taiwan. Nachdem die Mannschaft, die auf Altmeister Timo Boll verzichten musste, sowohl die Vorrunde als auch das Achtelfinale ohne Punktverlust überstanden hatte, gab es gegen die Taiwan, die auf dem neunten Platz der Weltrangliste liegen, eine Niederlage.

Die Weltranglisten-Zweiten aus Deutschland konnten sich in keiner Phase behaupten und schieden deutlich mit 0:3 aus. Dennoch hat sich das Team über die WM für die Olympischen Spiele qualifiziert, an denen alle Viertelfinalisten teilnehmen dürfen. Das gleiche Schicksal ereilte bereits gestern die deutsche Damenmannschaft. Auch für das Team von Tamara Boros war im Viertelfinale Endstation. Mit 2:3 unterlagen die Weltranglisten-Dritten dem Nachbarn Frankreich. Die Damen waren bereits vorzeitig für die Olympischen Spiele qualifiziert.

Routinier Timo Boll muss Taiwan-Spiel erkrankt absagen

Die deutschen Herren waren nach einem bisher starken Turnierverlauf mit Dang Qiu, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska in die Begegnung gegen die Asiaten gestartet. Routinier Timo Boll hatte im Verlauf des Turniers seine Teilnahme wegen einer Entzündung der Regenbogenhaut im Auge absagen müssen: “Ich bin wirklich enttäuscht, vor allem weil ich mich körperlich wirklich gut gefühlt habe und die Form auch gestimmt hat.” Ohne Boll setzte Roßkopf auf Dang Qiu als deutschen Spitzenspieler, der es mit dem an Nummer 35 gesetzten Chuang Chih-Yuan zu tun bekam.

“Ich bin wirklich enttäuscht, vor allem weil ich mich körperlich wirklich gut gefühlt habe und die Form auch gestimmt hat.”

Nationalspieler Timo Boll

In einem engen Match ging es in den Entscheidungssatz, in dem Qiu knapp mit 9:11 das Nachsehen hatte. Im zweiten Duell sollte Routinier Dimitrij Ovtcharov für den Ausgleich sorgen und startete stark. Gegen Taiwans Nummer 1 Lin Yun-Ju (Weltrangliste-Position 8) führte Ovtcharov mit zwei Sätzen und war im dritten Satz beim Stand von 9:8 dem Sieg nahe. Danach verlor der Deutsche jedoch völlig die Kontrolle und verlor das Match mit 2:3. Im dritten Spiel stand Patrick Franziska gegen Kao Cheng-Jui mit dem Rücken zur Wand. Er schlug sich tapfer, musste aber beim 1:3 einige unglückliche Satzverluste hinnehmen.

Deutsche Tischtennis-Damen unterliegen Frankreich knapp

Wie die Herren waren auch die Damen am Vortag im Viertelfinale ausgeschieden. Gegen Frankreich gab es eine knappe 2:3-Niederlage. Xiona Shan, Nina Mittelham und Sabine Winter mussten sich nach hartem Kampf den Französinnen geschlagen geben. Ein Lichtblick war vor allem die deutsche Nummer 1 Nina Mittelham, die teilweise tolles Tischtennis bot. Im entscheidenden fünften Spiel unterlag Shan jedoch Prithika Pavade, sodass die Französinnen ins Halbfinale einzogen, wo die übermächtigen Chinesinnen warten.

Die deutschen Teams erlebten bei der WM in Südkorea somit eine Enttäuschung, können sich aber mit der Aussicht auf die Olympischen Spiele im Sommer in Paris trösten. Die Damen hatten sich die Teilnahme bereits als Europameisterinnen bei der letzten EM 2023 in Malmö gesichert. Auch die Herren haben seit ihrem Sieg im Achtelfinale der laufenden WM gegen den Iran Planungssicherheit, da alle acht Viertelfinalisten ein Olympia-Ticket erhalten sollten. Damit ist Deutschland in Paris in einer weiteren Mannschaftsdisziplin vertreten.

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