In der letzten Nightsession der diesjährigen French Open in Paris erreichte Alexander Zverev kurz vor Mitternacht das Halbfinale des Turniers. Damit ist der Hamburger weiter auf der Jagd nach dem ersten Major-Titel seiner eigentlich so erfolgreichen Karriere. Im Viertelfinale traf Zverev auf den Australier Alex de Minaur, den er in drei Sätzen besiegte, wobei er mehr Mühe hatte, als es das Ergebnis vermuten lässt. In der Vorschlussrunde wartet der Norweger Casper Ruud, der im Viertelfinale von der Aufgabe des Titelverteidigers Novak Djokovic profitierte, der sich sogar einer Operation unterziehen musste.
Es war das erste Mal überhaupt, dass sich die Wege von Zverev und de Minaur bei einem Major-Turnier kreuzten. Bislang stand es 7:2 für den Deutschen, doch der Australier zeigte sich zuletzt in bestechender Form. Dabei schien der an Nummer vier gesetzte Zverev zunächst seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Ihm gelang ein schnelles Break im ersten Satz. Doch der flinke Australier schaffte das Re-Break und zwang den Hamburger immer wieder zu langen Grundschlägen. Damit zielte de Minaur auf die Kondition von Zverev. Die sollte nach den beiden Fünf-Satz-Krimis gegen Tallon Griekspoor und Holger Rune nicht besonders gut gewesen sein dürfte.
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Zverev dreht Tiebreak und gewinnt in drei Sätzen
Der erste Durchgang ging dennoch an den Deutschen, weil de Minaur zu viele Fehler machte und mit einem Doppelfehler ein weiteres Break kassierte. Das nutze Zverev schließlich zum 6:4-Satzgewinn. Auch im zweiten Durchgang blieb der Olympiasieger am Drücker und war der bessere Spieler. Mit einem Break im Rücken verlor Zverev jedoch urplötzlich seine Linie und überließ dem Australier das Spiel. Irgendwie schaffte es der 27-Jährige jedoch noch in den Tiebreak, in dem de Minaur aber klar dominierte und schnell mit 4:0 in Führung ging. Doch wie aus dem Nichts bäumte sich Zverev plötzlich auf und drehte im entscheidenden Moment auf.
Die French Open Halbfinals 2024
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Mit einer 2:0-Satzführung für den Deutschen ging es in den dritten Durchgang. De Minaur war zu diesem Zeitpunkt mental nicht mehr auf der Höhe. Für den Australier war es erst das zweite Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier überhaupt, sodass dem 25-Jährigen in den entscheidenden Phasen einfach die Erfahrung fehlte. Mit einem Doppelfehler schenkte er Zverev das Break zum 2:4. Zwar konnte der Weltranglisten-Elfte noch einmal ausgleichen, doch am Ende ging das Match mit 6:4, 7:6 und 6:4 an den Hamburger, der damit zum vierten Mal in Folge im Halbfinale von Paris steht.
Neuauflage des Halbfinals von 2023
In der Vorschlussrunde kommt es zur Neuauflage des letztjährigen Halbfinals, in dem Zverev ebenfalls auf den Norweger Casper Ruud traf. Der 25-jährige Skandinavier gewann damals in drei Sätzen, verlor dann aber gegen Novak Djokovic. Der Titelverteidiger wäre eigentlich Ruuds Gegner im Viertelfinale gewesen. Der Serbe zog sich im Achtelfinale jedoch einen Riss des Innenmeniskus im rechten Knie zu und musste aufgeben. Der Seriensieger, der noch am Mittwochmorgen in Paris operiert wurde, fällt somit auch für das berühmte Rasenturnier in Wimbledon aus. Zudem ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen mehr als in Gefahr.
„Ich fühlte mich, als könnte ich nochmal über fünf Sätze gehen, aber es ist natürlich besser, das nicht zu tun. So konnte ich Energie fürs Halbfinale sparen.“
Alexander Zverev über seine körperliche Verfassung nach dem Spiel
Im zweiten Halbfinale von Paris werden sich der neue Weltranglistenerste Jannik Sinner aus Italien und der an Nummer drei gesetzte Spanier Carlos Alcaraz gegenüberstehen, womit das Halbfinale der French Open 2024 hochkarätig besetzt ist. Zverev will nach drei Halbfinalniederlagen in Folge endlich sein erstes Endspiel in Paris erreichen. Auf seine körperliche Verfassung angesprochen, gab der Hamburger Entwarnung: „Ich fühlte mich, als könnte ich nochmal über fünf Sätze gehen, aber es ist natürlich besser, das nicht zu tun. So konnte ich Energie fürs Halbfinale sparen.“