DHB Final Four

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Das DHB Final Four ist das Abschlussturnier des Handball-Pokals, bei dem die besten Mannschaften Deutschlands um den Titel kämpfen. Aus den einst 44 teilnehmenden Mannschaften erreichen jedes Jahr die vier erfolgreichsten Teams das Final Four, das in der Kölner Lanxess-Arena ausgetragen wird.

In zwei Halbfinals und einem Finale ermitteln die vier Sieger der Viertelfinalspiele den Pokalsieger des Jahres. Dass die letzten vier Spiele des Wettbewerbs an einem Wochenende und in einer Arena unter dem Namen Final Four ausgetragen werden, gibt es seit 1993 und erfreut sich aufgrund der hohen Spannung großer Beliebtheit.

DHB Final Four ab 1993 in Frankfurt und Hamburg

Der DHB-Pokal im Handball umfasst insgesamt sieben Runden, wobei die Bundesligisten erst in der dritten Runde eingreifen. Während bis zum Viertelfinale das Heimrecht ausgelost wird, finden Halbfinale und Finale an einem neutralen Ort statt. An einem Wochenende sind für den Samstag die beiden Halbfinalbegegnungen der Viertelfinalsieger vorgesehen. Am Tag darauf steigt nach dem Spiel um Platz 3 das große Finale um den Pokalsieg.

DHB-Pokal-Sieger seit 2015

Jahr
Sieger
2015
SG Flensburg-Handewitt
2016
SC Magdeburg
2017
THW Kiel
2018
Rhein-Neckar Löwen
2019
THW Kiel
2020
TBV Lemgo
2022
THW Kiel
2023
Rhein-Neckar Löwen
2024
SC Magdeburg

Nach nur einer Ausgabe in Frankfurt übernahm ab 1994 die Stadt Hamburg die Ausrichtung des Final Four im DHB-Pokal. Der damalige Vorsitzende des Ligaverbandes, Heinz Jacobsen, begründete die Wahl Hamburgs damit, dass die Hansestadt zu diesem Zeitpunkt zwar keinen Bundesligisten besaß, aber dennoch auf eine lange Handballtradition zurückblicken konnte, die einen dringenden Bedarf signalisierte. Da die Nachfrage nach Eintrittskarten in den ersten Jahren überschaubar blieb, war zunächst die Alsterdorfer Sporthalle Austragungsort des Final Four in Hamburg. Sie bot Platz für 4.400 Zuschauer.

DHB Final Four bis 2027 in der Kölner Lanxess Arena

Doch schon bald erwies sich dieser Veranstaltungsort als zu klein, so dass die Suche nach einer größeren Alternative begann. Mit dem Tennisstadion am Rothenbaum schien ein geeigneter Platz gefunden, doch die Mietforderungen waren den Veranstaltern zu hoch. So war es ein glücklicher Zufall, dass direkt neben dem Volksparkstadion des HSV eine große Multifunktionsarena entstand, in der 2003 erstmals das Final Four stattfand. Zunächst hieß sie Color Line Arena, später O2 World Hamburg und seit 2015 Barclaycard bzw. Barclays Arena. Bis zu 13.000 Zuschauer verfolgten damals die Spiele des Final Four in der Hansestadt.

Lanxess Arena Köln

Adresse
Willy-Brandt-Platz 3,
50679 Köln-Deutz
Kapazität
18.600 Plätze (Eishockey)
19.403 Plätze (Handball)
20.000 Plätze (maximal)
Spielfläche
60 × 30 m (Eishockey, DEL)
84 × 52 m (maximal)
Eröffnung
17. Oktober 1998
Heimspielstätte
Kölner Haie (DEL, seit 1998)
VfL Gummersbach (HBL, 2001–2012)
Köln 99ers (BBL, 2001–2009)
RheinStars Köln (ProA, 2015–2018)
Offizielle Namen
Kölnarena (1998-2008)
Spitznamen
Henkelmännchen
Kathedrale des Handballs
Besondere Veranstaltungen
German Darts Masters (World Series) 2019
Basketball-Europameisterschaft 2022
Final Four der EHF Champions League der Männer (seit 2010)

Für das Jahr 2023 sicherte sich die Lanxess Arena in Köln den Zuschlag für das Handball Final Four, welches bis mindestens 2027 dort stattfinden wird. Deutschlands größte Arena hat bereits langjährige Erfahrung mit der Ausrichtung von großen Sportveranstaltungen sowie Handballspielen. So finden im Kölner Stadtteil Deutz regelmäßig das Final Four der Handball Champions League sowie Spiele von Europa– und Weltmeisterschaften statt. Bis zu 40.000 handballbegeisterte Fans strömen an einem Final Four-Wochenende in die Lanxess Arena.

Übertragung: DHB Final Four live bei ARD oder ZDF

Da die deutschen Handballvereine zu den besten der Welt gehören, treffen beim Final Four regelmäßig die stärksten Handballer aufeinander. Dazu gehörten in der Vergangenheit beispielsweise Legenden wie Nikola Karabatić, Domagoj Duvnjak, Andy Schmid, Iker Romero oder Thierry Omeyer, die allesamt den DHB-Pokal gewannen. Der bislang erfolgreichste Final Four-Teilnehmer ist der THW Kiel. Seit 1993 gewannen die Fördestädter zwölf Mal den Titel. Der TBV Lemgo war viermal erfolgreich. Es folgen die SG Flensburg-Handewitt und der SC Magdeburg mit jeweils drei Titeln. In der Zeit vor der Einführung des Final Four im DHB-Pokal war der VfL Gummersbach mit sechs Titeln Rekordchampion.

Seit 2005 trägt das Final Four den Namen eines Titelsponsors. Zunächst war dies die Hamburger Sparkasse, die 2008 von der Lufthansa abgelöst wurde. Von 2015 bis 2024 trug das Final Four den Namen der Lebensmittelkette Rewe. Ab 2025 wird der Discounter Lidl seinen Konkurrenten ablösen. Die vier Spiele in jedem Jahr überträgt Dyn im Pay-TV. Hinzu kommen die viel beachteten Live-Bilder von ARD und ZDF, die in der Regel ein Halbfinale und das Finale im frei empfangbaren Fernsehen zeigen.