Die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA wird nicht nur sportlich ein Rekordturnier, sondern auch medienpolitisch zum Meilenstein. Erstmals nehmen 48 Nationen teil, es werden insgesamt 104 Spiele ausgetragen. Und nach Informationen der „Bild“-Zeitung hat sich die Telekom mit ihrem Pay-Angebot MagentaTV die exklusiven Live-Übertragungsrechte für Deutschland gesichert. Der Deal mit der FIFA soll am kommenden Freitag offiziell in Berlin verkündet werden. Bislang wollte sich die Telekom zu dem Mega-Deal nicht äußern.
Damit ist klar: Die bislang größte Fußball-WM der Geschichte wird in Deutschland wohl vollständig hinter einer Bezahlschranke laufen – zumindest vorerst. Denn eine endgültige Entscheidung, ob und in welchem Umfang es Sublizenzen geben wird, steht noch aus. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist allerdings hoch. Bereits bei der Europameisterschaft 2024, die in Deutschland stattfand, war die Telekom ähnlich vorgegangen. Sie erwarb die vollständigen Rechte und verhandelte anschließend mit ARD, ZDF und RTL über Subverwertungen.
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Fußball-WM 2026: ARD und ZDF erhalten wohl wieder Sublizenzen
So liefen bei der EM 2024 am Ende 34 der 51 Spiele im Ersten und im ZDF, zwölf bei RTL, während MagentaTV alle Spiele übertrug, fünf davon exklusiv. Auch bei der Fußball-WM 2022 in Katar wurden 16 Spiele exklusiv bei MagentaTV gezeigt, darunter mehrere Achtel- und Viertelfinalpartien sowie das Spiel um Platz drei. Die übrigen 48 Partien waren auch bei den Öffentlich-Rechtlichen zu sehen. Komplett aus dem frei empfangbaren Fernsehen wird das Turnier allerdings nicht verschwinden.
Fakten zur Fußball-WM 2026
(Mexiko-Stadt, Mexiko) |
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(East Rutherford, USA) |
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USA: Arlington, Atlanta, East Rutherford, Foxborough, Houston, Inglewood, Kansas City, Miami Gardens, Philadelphia, Santa Clara, Seattle Mexiko: Guadalupe, Mexiko-Stadt, Zapopan |
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Der deutsche Rundfunkstaatsvertrag verpflichtet jeden Rechteinhaber, zentrale Partien öffentlich zugänglich zu machen. Dazu gehören alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft, das Eröffnungsspiel, die beiden Halbfinals sowie das Endspiel. Diese Spiele müssen laut Gesetz im Free-TV übertragen werden, unabhängig davon, wer die Hauptrechte hält. Insofern dürfte klar sein, dass ARD und ZDF auch bei der Fußball-WM 2026 in Kanada, Mexiko und den USA wieder mit von der Partie sein werden, wenn auch in begrenztem Umfang. ZDF-Intendant Norbert Himmler hatte bereits im Vorfeld betont, dass eine alleinige Rechtevergabe an die Öffentlich-Rechtlichen finanziell nicht mehr tragbar sei. „Das geht nur mit weiteren Partnern“, sagte Himmler sinngemäß. Eine Kooperation mit der Telekom ist daher naheliegend. Zumal eine ähnliche Zusammenarbeit bereits mehrfach erfolgreich praktiziert wurde.
„ARD und ZDF werden bei weitem nicht die Rechte allein erwerben können. Es geht nur noch mit weiteren Partnern in Deutschland.“
ZDF-Intendant Norbert Himmler
FIFA wartete Vergabe der Bundesliga-Rechte 2025/26 ab
Bemerkenswert ist auch der ungewöhnlich späte Zeitpunkt der Rechtevergabe für die Fußball-WM 2026. Die FIFA hatte bewusst abgewartet, bis die Neuvergabe der Bundesliga-Rechte ab der Saison 2025/26 abgeschlossen war. Erst am 9. Januar 2025 lud der Weltverband zur Abgabe von Geboten ein, die Frist endete am 13. Februar. Dieser enge Zeitrahmen zeigt, wie strategisch FIFA und Telekom bei der Vermarktung und Absicherung der Rechte vorgegangen sind.
Fußball-Weltmeister seit 1990
Der Deal markiert einen weiteren Schritt in Richtung der wachsenden Dominanz von Pay-TV-Anbietern im Sportbereich. Während klassische TV-Sender wie ARD und ZDF zunehmend unter finanziellen Druck geraten, bauen Plattformen wie MagentaTV ihre Reichweite und Marktmacht kontinuierlich aus. Für Fußballfans bedeutet das: Wer das gesamte Turnier sehen möchte, wird aller Voraussicht nach nicht um ein Abonnement bei MagentaTV herumkommen. Es sei denn, es kommt bei der Fußball-WM 2026 zu umfassenden Sublizenzvergaben wie zuletzt bei der EM 2024.
