Medien: Leverkusen-Trainer Xabi Alonso wird Nachfolger von Carlo Ancelotti bei Real Madrid

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Nach wochenlangen Spekulationen scheint es nun beschlossene Sache zu sein: Xabi Alonso verlässt Bayer 04 Leverkusen und wird neuer Cheftrainer bei Real Madrid. Wie die spanische Sportzeitung Marca am Freitagmorgen berichtete, soll sich der 43-Jährige Spanier mit den „Königlichen“ auf einen Vertrag bis 2028 geeinigt haben. Offiziell verkündet werden soll der Wechsel allerdings erst am 25. Mai – dem letzten Spieltag der spanischen Liga. Dort trifft Real ausgerechnet auf Real Sociedad San Sebastián, Alonsos Heimatverein, was dem bevorstehenden Übergang eine besondere symbolische Note verleiht.

Carlo Ancelotti, Alonsos Vorgänger bei Real Madrid, wird den Verein im Sommer verlassen. Nach dem Aus in der UEFA Champions League gegen den FC Arsenal soll bereits die Entscheidung gefallen sein, dass sich die Wege trennen. Der Italiener steht derweil unmittelbar vor der Übernahme der brasilianischen Nationalmannschaft. Lediglich letzte Details seien laut Medienberichten noch zu klären.

Meisterschaft und Pokalsieg: Xabi Alsono prägte Ära in Leverkusen

Xabi Alonso bringt offenbar auch Verstärkung aus seinem bisherigen Trainerstab mit nach Madrid. Seine Co-Trainer Sebastián Parrilla und Alberto Encinas sollen den Spanier begleiten. Ein Missverständnis gab es allerdings in Bezug auf Encinas. „Marca“ bezeichnete ihn fälschlicherweise als Athletiktrainer. Unklar ist, ob tatsächlich Encinas gemeint ist oder Leverkusens echter Athletikcoach Ismael Camenforte. Torwarttrainer Luis Llopis, den Alonso noch aus gemeinsamen Zeiten in San Sebastián kennt, soll hingegen im Trainerteam verbleiben. Für die Klub-WM im Sommer ist Alonso noch keine Option. Eine Interimslösung unter der Leitung von Santiago Solari wird für diesen Zeitraum erwartet.

Stationen von Xabi Alonso

Als Spieler
1999-2004
Real Sociedad San Sebastián
2000
SD Eibar (Leihe)
2004-2009
FC Liverpool
2009-2014
Real Madrid
2014-2017
FC Bayern München
Nationalmannschaft
2003-2014
Spanien
Als Trainer
2018-2019
Real Madrid U14
2019-2022
Real Sociedad B
2022-2025
Bayer 04 Leverkusen
seit 2025
Real Madrid

Für Bayer 04 Leverkusen endet damit eine Ära, die als eine der erfolgreichsten der Vereinsgeschichte in Erinnerung bleiben wird. Als Xabi Alonso im Oktober 2022 das Traineramt übernahm, steckte die Werkself tief im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga. Innerhalb von knapp zwei Jahren formte der ehemalige Welt- und Europameister ein Spitzenteam, das nicht nur in Deutschland für Furore sorgte. Unter seiner Führung gewann Bayer Leverkusen im Vorjahr sensationell das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal. Ein historischer Triumph, der vor allem den Dauerchampion FC Bayern München entthronte. In dieser Saison blieb der ganz große Titel aus. Nach der Niederlage im Finale der UEFA Europa League gegen Atalanta Bergamo blieb lediglich der Vizemeistertitel in der Bundesliga. Dennoch ist es Leverkusen erneut gelungen, sich für die UEFA Champions League zu qualifizieren. Ein weiteres Zeichen für die nachhaltige Entwicklung unter Alonso.

Klares Bekenntnis von Alonso zu Bayer Leverkusen blieb aus

Dass ein Abschied bevorsteht, zeichnete sich bereits seit Monaten ab. Alonso ließ ein klares Bekenntnis zu Bayer Leverkusen vermissen und wich Fragen nach seiner Zukunft stets aus. Vereinsverantwortliche wie Geschäftsführer Fernando Carro und Sportchef Simon Rolfes forderten zuletzt öffentlich eine Entscheidung. Spieler wie Kapitän Granit Xhaka verabschiedeten sich schon fast symbolisch: „Egal, was passiert – wir hatten eine schöne Zeit. So einen Trainer wünscht sich jede Mannschaft“, sagte der Schweizer mit hörbarer Wehmut. Trotz des nahenden Umbruchs scheint Leverkusen gut vorbereitet. Durch ein „Gentlemen's Agreement“ kann Xabi Alonso den Verein vorzeitig verlassen – trotz eines noch bis 2026 laufenden Vertrags. Eine Ablösesumme im niedrigen zweistelligen Millionenbereich soll dennoch fällig werden.

„Egal, was passiert – wir hatten eine schöne Zeit. So einen Trainer wünscht sich jede Mannschaft.“

Bayer Leverkusens Granit Xhaka

Als mögliche Nachfolger gelten laut übereinstimmenden Medienberichten Cesc Fàbregas, derzeit Trainer beim italienischen Zweitligisten Como, sowie Erik ten Hag, der zuletzt bei Manchester United unter Vertrag stand. Während Fabregas mit seinem Ruf als Spielintellektueller punktet, bringt ten Hag internationale Erfahrung und taktische Fußball-Raffinesse mit. Doch nicht nur auf der Trainerbank droht Veränderung. Abwehrchef Jonathan Tah hat bereits seinen Abschied angekündigt, und auch um das Supertalent Florian Wirtz ranken sich Wechselgerüchte – insbesondere mit Blick auf den FC Bayern München. Ein möglicher letzter emotionaler Höhepunkt steht nun am Sonntag bevor. Gegen Borussia Dortmund könnte Alonso sein letztes Heimspiel in der BayArena absolvieren. Ein leiser, aber bedeutungsschwerer Abschied für einen Mann, der Leverkusen auf ein neues sportliches Niveau gehoben hat – und der nun bereit ist für die Königsklasse im doppelten Sinne.

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