Der Bundesliga-Tabellenletzte 1. FSV Mainz 05 hat auf die anhaltende sportliche Talfahrt reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Bo Henriksen getrennt. Der Däne, der die Rheinhessen im Februar 2024 spektakulär vor dem Abstieg bewahrt und in der Folgesaison sogar in die UEFA Conference League geführt hatte, musste nach acht sieglosen Bundesliga-Spielen in Serie gehen.
Die desolate 0:4-Niederlage beim SC Freiburg am vergangenen Sonntag war letztlich der Auslöser für die Entscheidung. Vorerst übernimmt U23-Coach Benjamin Hoffmann das Training beim 1. FSV Mainz 05. Bereits am Freitag wartet mit dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach die nächste Bewährungsprobe auf die Mannschaft.
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Bo Henriksen führte 1. FSV Mainz 05 in die Conference League
Der Däne Bo Henriksen übernahm den 1. FSV Mainz 05 im Februar 2024 in einer scheinbar ausweglosen Situation. Die Mannschaft stand nach 21 Spieltagen auf dem 17. Platz. Sie hatte nur einen Sieg auf dem Konto und neun Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Mit einer beeindruckenden Aufholjagd – nur zwei Niederlagen in 13 Spielen – führte Henriksen das Team zum Klassenerhalt. In der Saison darauf krönte der leidenschaftliche Trainer seine Arbeit mit dem sechsten Tabellenplatz und der Qualifikation für die UEFA Conferenve League.
Trainer des 1. FSV Mainz 05 seit 2009
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Doch die Euphorie der Vorjahre ist verflogen. Nach zwölf Spieltagen der aktuellen Fußball-Bundesliga-Saison steht der Verein mit lediglich sechs Punkten am Tabellenende. Das 0:4 in Freiburg war nicht nur die achte Partie in Folge ohne Sieg, sondern offenbar auch der endgültige Beweis dafür, dass der sportliche Weg mit Trainer Bo Henriksen nicht fortgesetzt werden konnte. Mainz 05 brachte in 90 Minuten nur einen einzigen Torschuss zustande – eine erschreckende Bilanz. Sportdirektor Niko Bungert hatte bereits nach dem Spiel eine Analyse angekündigt und ein klares Bekenntnis zu Henriksen vermieden. Zwei Tage später zogen die Verantwortlichen des Vereins die Reißleine.
Mainz 05: U23-Coach Benjamin Hoffmann wird Interims-Trainer
Sportvorstand Christian Heidel würdigte die Verdienste des scheidenden Trainers Bo Henriksen in einer offiziellen Mitteilung: „Mainz 05 verdankt Bo sehr, sehr viel. Er hat den Verein in einer fast aussichtslosen Lage aufgeweckt und mit seiner empathischen Art in die Conference League geführt.“ Die Trennung sei eine gemeinsame Entscheidung gewesen, basierend auf sportlichen Gründen. Auch Henriksen äußerte sich zum Abschied: „Mainz 05 ist ein besonderer Klub mit großartigen Fans. Wir haben gemeinsam viel erreicht, wofür ich sehr dankbar bin. Leider konnten wir den Erfolg in dieser Saison nicht fortsetzen.“
„Mainz 05 verdankt Bo Henriksen sehr, sehr viel. Leider gibt es im Fußball aber auch immer wieder Entwicklungen, die aus sportlichen Gründen eine Neuorientierung nötig machen. Bo ist ein toller Trainer und toller Mensch. Er hat seinen Platz in unseren Herzen und Geschichtsbüchern sicher.“
Mainz 05-Sportvorstand Christian Heidel
Als Gründe für die sportliche Misere gelten unter anderem der personelle Aderlass. Dazu gehören der Abgang von Top-Torjäger Jonathan Burkardt sowie zahlreiche verletzungsbedingte Ausfälle von Führungs-Spielern. Hinzu kam die Mehrfachbelastung durch die internationale Teilnahme. Der 1. FSV Mainz 05 steht nun erneut vor einer schwierigen Phase. Ob Interimstrainer Benjamin Hoffmann die Wende einleiten kann oder bald ein neuer ständiger Trainer präsentiert wird, bleibt offen. Sicher ist nur: Die Ära Bo Henriksen beim 1. FSV Mainz 05 endet nach 22 intensiven Monaten. Und dies mit viel Dankbarkeit, aber auch großen Herausforderungen für die Rheinhessen in der Zukunft.