Es war ein Paukenschlag, der über die Grenzen Polens hinaus Wellen schlug. Robert Lewandowski, 36 Jahre alter Torjäger des FC Barcelona, erklärte am Sonntag seinen vorläufigen Rücktritt aus der ponischen Nationalmannschaft. Nicht aus sportlichen Gründen, sondern aus Protest gegen Nationaltrainer Michał Probierz. Nur wenige Tage später folgte die nächste Schlagzeile: Probierz tritt von seinem Amt zurück.
Die Entscheidung des Trainers kam nach wachsendem Druck und der öffentlichen Eskalation eines internen Konflikts, der bereits länger unter der Oberfläche brodelte. Im Zentrum des Zerwürfnisses: die Absetzung Robert Lewandowskis als Kapitän der polnischen Nationalmannschaft. Ohne Vorwarnung und in einem Moment privater Ruhe – „Ich habe gerade die Kinder ins Bett gebracht“, berichtete Lewandowski im Interview mit „WP SportoweFakty“ – erhielt der Star-Stürmer einen Anruf von Michal Probierz.
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Polnische Nationalmannschaft verliert in WM-Qualifikation
Das Gespräch dauerte nur wenige Minuten, danach verkündete der Verband in Warschau offiziell Piotr Zieliński (31, Inter Mailand) als neuen Kapitän. Lewandowski fühlte sich überrumpelt, nicht wegen der Entscheidung an sich, sondern wegen der kalten Kommunikation: „Der Trainer hat mein Vertrauen missbraucht“, sagte er. 39 Minuten nach der offiziellen Pressemitteilung zog Robert Lewandowski die Reißleine und trat aus dem polnischen Nationalteam zurück. Die Trennung von der Mannschaft war zunächst als „vorläufig“ bezeichnet worden, verbunden mit der Hoffnung, in Ruhe über die Situation nachdenken zu können. Doch die Symbolkraft war unübersehbar. Polens erfolgreichster Torjäger verabschiedete sich – solange Michal Probierz Trainer bleibt.
Fußball WM-Qualifikation 2026 – Gruppe G
SP = Spiele / S = Siege / U = Unentschieden / N = Niederlagen / DIFF = TordifferenzOhne den Torjäger des FC Barcelona geriet das sportliche Gleichgewicht der polnischen Nationalelf ins Wanken. Im dritten Spiel der Qualifikation für die Fußball-WM 2026 unterlag das Team in Helsinki mit 1:2 gegen Finnland. Ein Rückschlag, der die Mannschaft auf Platz drei der Gruppe G zurückwarf. Damit endete zugleich die Siegesserie in der Qualifikation, und die Unruhe auf dem Platz spiegelte die Spannungen im Hintergrund wider.
Robert Lewandowski: Keine Rückkehr unter Michal Probierz
Der öffentliche Druck stieg. Michal Probierz, der das Amt erst im September 2023 übernommen hatte und in 21 Spielen einen Schnitt von 1,62 Punkten vorweisen konnte, entschloss sich zum Rücktritt. „Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass mein Rücktritt in der gegenwärtigen Situation die beste Entscheidung zum Wohle der Nationalmannschaft ist“, erklärte Probierz in einem offiziellen Statement des Verbandes. „Die Ausübung dieser Funktion war die Erfüllung meiner beruflichen Träume und die größte Ehre in meinem Leben.“ Mit seinem Rückzug endete ein Kapitel, das vor allem durch Kommunikationsprobleme, Misstrauen und eine gestörte Beziehung zu Polens Aushängeschild geprägt war.
„Die Ausübung dieser Funktion war die Erfüllung meiner beruflichen Träume und die größte Ehre in meinem Leben.“
Michal Probierz
Robert Lewandowski selbst betonte: „Die Nationalmannschaft war für mich immer das Wichtigste. Gleichzeitig schmerzt mich sehr, was passiert ist.“ Lewandowski vermutete, Michal Probierz habe dem medialen Druck nachgegeben und getroffene Vereinbarungen gebrochen. Trotz der Eskalation ließ Lewandowski eine Tür für eine mögliche Rückkehr offen. Allerdings nicht unter dem bisherigen Trainer. Mit dem Abgang von Michal Probierz ist nun ein erster Schritt getan. Ob der Torjäger des FC Barcelona wieder ins Nationalteam zurückkehrt, bleibt offen. Klar ist jedoch: Der Machtkampf in Polens Nationalelf hat tiefe Spuren hinterlassen.