Ersetzt RB Leipzig-Star Yussuf Poulsen Davie Selke bei Aufsteiger Hamburger SV?

Bildquelle: depositphotos.com / vitaliivitleo

Der Trainingsauftakt des Hamburger SV markierte nicht nur den Beginn der Bundesliga-Vorbereitung, sondern auch einen Einschnitt in der Kaderstruktur des Aufsteigers. Davie Selke, mit 22 Treffern in der Zweitliga-Saison der Garant für die Rückkehr ins Oberhaus, fehlte beim ersten Training der Mannschaft. Sein Vertrag wurde nicht verlängert.

Zu groß war offenbar die finanzielle Differenz. Medienberichten zufolge lagen der Hamburger Sport-Verein und der Spieler rund 700.000 Euro auseinander. Davie Selke soll ein Jahresgehalt von 1,8 Millionen Euro vom Klub gefordert haben. Zu viel für den HSV, dessen Gehaltsetat nach dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga bei 40 Millionen Euro liegt.

Yussuf Poulsen will mit Dänemark zur Fußball-WM 2026

An seiner Stelle rückt nun ein neuer Name in den Fokus. Und der hat Gewicht: Yussuf Poulsen. Der 31-jährige Däne ist bei RB Leipzig ein Gesicht der Klubgeschichte, stieg mit den Sachsen aus der Regionalliga bis in die UEFA Champions League auf. Doch seine Rolle hat sich verändert. Nur zwei Startelfeinsätze in der letzten Saison, 22 Kurzeinsätze – zu wenig für einen Spieler, der sich noch einmal auf der großen Bühne präsentieren will. Sein erklärtes Ziel: die Teilnahme an der Fußball-WM im kommenden Sommer mit Dänemark. Dafür braucht er Spielzeit. Mit einem Vertrag beim Hamburger Sport-Verein könnte er sie bekommen.

Steckbrief von Yussuf Poulsen

Geburtsdatum
15.06.1994
Geburtsort
Kopenhagen, Dänemark
Position
Sturm / Flügel
Vereine Jugend
BK Skjold
Lyngby BK (-2012)
Vereine Profi
Lyngby BK (2012-2013)
RB Leipzig (2013-)
Nationalmannschaft
Dänemark U16 (2010)
Dänemark U17 (2010-2011)
Dänemark U18 (2011-2012)
Dänemark U19 (2012-2013)
Dänemark U20 (2012)
Dänemark U21 (2013-2015)
Dänemark (2014-)
Erfolge
DFB-Pokalsieger (2022, 2023)
DFB-Pokalfinalist (2019, 2021)
DFL-Supercupsieger (2023)
Deutscher Vizemeister (2017, 2021)

Yussuf Poulsen ist nicht nur wegen seiner Erfahrung ein Kandidat für die „Rothosen“. Der Stürmertyp, den Trainer Merlin Polzin sucht, soll kein klassischer Strafraumspieler sein, sondern ein laufstarker, pressingfähiger Angreifer. Qualitäten, die Yussuf Poulsen zweifellos mitbringt. In 233 Bundesliga-Spielen erzielte er 49 Tore, war stets ein Arbeiter im Spiel gegen den Ball, ein Vorbild an Einsatzfreude. Genau dieses Profil, so Polzin, sei für das Oberhaus entscheidend, da der HSV dort „weniger Ballbesitz als in Liga zwei“ erwarten müsse.

Poulsen müsste beim Hamburger SV auf Gehalt verzichten

Die HSV-Verantwortlichen – Sportvorstand Stefan Kuntz, Sportdirektor Claus Costa und Trainer Polzin – sprechen offen von dem Bedarf, Schlüsselpositionen in der Mannschaft zu stärken. Die Verpflichtung von Innenverteidiger Jordan Torunarigha, Mittelfeldakteur Nicolai Remberg und Flügelspieler Rayan Philippe war nur der Anfang. Poulsen könnte als nächste Kader-Verstärkung folgen. Nach Informationen des „Hamburger Abendblatt“ und des „kicker“ gab es bereits erste Gespräche zwischen dem Spieler und dem HSV, die nun vertieft werden sollen. Beide Seiten signalisieren Interesse. Doch noch sind keine Verhandlungen zwischen den Vereinen geführt worden.

„Wir haben noch eine lange Vorbereitungszeit. Mir ist bewusst, dass das ein oder andere vielleicht noch etwas dauern wird, aber lieber dann eine richtig gute Entscheidung treffen, anstatt eine schnelle und dann nicht so gute.“

HSV-Trainer Merlin Polzin

Die Hürde ist klar: das Gehalt. Bei RB Leipzig soll Poulsen inklusive Boni rund sieben Millionen Euro pro Saison verdienen. Eine Summe, die der HSV unmöglich stemmen kann. Doch der Däne zeigt Entgegenkommen. Er sei bereit, auf Teile seines Gehalts zu verzichten, um den Wechsel zu ermöglichen. Auch die Ablöse – RB Leipzig fordert angeblich zwei bis drei Millionen Euro – liegt im Bereich des Möglichen. Zum Vergleich: Für Rayan Philippe überwies der HSV rund 2,5 Millionen Euro an Eintracht Braunschweig. Der Transfer wäre auch ein Signal. Poulsen wäre nicht nur ein sportliches Upgrade für den Klub, sondern ein Name, der zeigt, dass der HSV nicht nur den Klassenerhalt will, sondern mit Substanz und Erfahrung plant. Noch ist nichts entschieden, aber der Kontakt steht. Und das Ziel ist klar: mehr Durchschlagskraft im Sturmzentrum.

Total
0
Shares
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel

Sieg gegen Fernandez: Laura Siegemund zieht in Wimbledon in dritte Runde ein

Nächster Artikel

Nationalspieler Jonathan Burkardt wechselt von Mainz 05 zu Eintracht Frankfurt

Passende Artikel