Es war eine Trainingsfahrt wie viele zuvor. Doch für Chris Froome endete sie im Krankenhaus. Der viermalige Tour-de-France-Sieger ist an der Côte d’Azur schwer gestürzt und musste per Helikopter ins Krankenhaus nach Toulon gebracht werden. Der Brite, einer der erfolgreichsten Radprofis der vergangenen Dekade, erlitt bei dem Trainingsunfall mehrere Knochenbrüche und schwere innere Verletzungen.
Wie sein Team Israel-Premier Tech mitteilte, zog sich der 40-Jährige bei dem Unfall am Mittwoch einen Pneumothorax – eine Ansammlung von Luft zwischen Lunge und Brustwand – zu. Hinzu kommen fünf gebrochene Rippen sowie ein Bruch an einem Lendenwirbel. Chris Froome war nach Angaben seines Radsport-Teams zwar ansprechbar und blieb von Kopfverletzungen verschont, musste jedoch noch am Donnerstag operiert werden.
Inhaltsverzeichnis
Chris Froome hatte bereits 2019 einen schweren Unfall
Über den genauen Unfallhergang ist bislang wenig bekannt. Laut Teamangaben waren weder andere Fahrer noch Fahrzeuge beteiligt. Französische Medien berichteten, der Sturz habe sich in der Nähe von Saint-Raphaël ereignet, rund 80 Kilometer von Froomes Wohnsitz in Monaco entfernt. Der Brite war demnach allein unterwegs, als er schwer zu Fall kam. Die Sorge in seinem Team ist groß. „Zum Glück ist Chris stabil und hat sich keine Kopfverletzungen zugezogen“, hieß es in einem Statement auf den offiziellen Kanälen des Rennstalls. Dennoch gilt ein weiterer Einsatz in dieser Saison als ausgeschlossen. Und auch seine Karriere könnte vor dem Ende stehen.
— Chris Froome (@chrisfroome) August 28, 2025
Für Chris Froome ist es nicht der erste schwere Unfall. Bereits 2019 war er bei einer Streckenbesichtigung des Critérium du Dauphiné bei hoher Geschwindigkeit in eine Mauer gefahren und hatte sich dabei zahlreiche Brüche zugezogen, darunter an Oberschenkel, Becken und Rippen. Damals musste er wochenlang auf der Intensivstation behandelt werden und fand danach nie mehr zurück zu seiner alten Dominanz.
Chris Froome viermaliger Gewinner der Tour de France
Seine größten Erfolge feierte der in Kenia geborene Brite zuvor. Vier Gesamtsiege bei der Tour de France (2013, 2015, 2016, 2017), zwei Vuelta-Triumphe (2011, 2017) und der Gesamtsieg beim Giro d’Italia 2018 stehen in seiner Vita. Dazu gewann er bei den Olympischen Spielen 2012 und 2016 jeweils Bronze im Einzelzeitfahren. In den letzten Jahren war Chris Froome jedoch nur noch auf kleineren Rundfahrten unterwegs. Seine letzte Teilnahme an einer Grand Tour liegt drei Jahre zurück. Sein Vertrag beim Radsport-Team Israel-Premier Tech läuft am Ende dieser Saison aus.
Sieger der Tour de France seit 2010
Bereits vor dem Trainingsunfall hatte Chris Froome angedeutet, dass er über ein Karriereende nachdenke. Der neuerliche schwere Sturz könnte diesen Schritt nun unausweichlich machen. „Wir werden nach der Operation über Chris’ Zustand informieren“, kündigte das Team an. Die Radsportwelt blickt derweil mit Sorge nach Südfrankreich. Und auf die Zukunft einer Legende, deren Weg seit Jahren von Verletzungen überschattet ist.