Die rote Fahne mit dem springenden Pferd weht weiter unter seiner Führung. Die Scuderia Ferrari hat den Vertrag mit Teamchef Frédéric Vasseur vorzeitig und „für mehrere Jahre“ verlängert. Und dies trotz anhaltender sportlicher Flaute. Die Bestätigung des Traditionsrennstalls erfolgte kurz vor dem Großen Preis von Ungarn, der am kommenden Sonntag in Budapest ausgetragen wird.
Vasseurs bisheriger Vertrag wäre nach der laufenden Saison ausgelaufen. Mit der Entscheidung beendete Ferrari wochenlange Spekulationen um eine mögliche Trennung vom 57-jährigen Franzosen.
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Vasseur trat vor zwei Jahren die Nachfolge von Mattia Binotto an
„Ich bin dankbar für das Vertrauen, das Ferrari mir weiterhin entgegenbringt“, erklärte Frédéric Vasseur. „Diese Vertragsverlängerung ist nicht nur eine Bestätigung, sondern auch eine Herausforderung, mich weiterzuentwickeln, konzentriert zu bleiben und Ergebnisse zu liefern.“ In den 30 Monaten seit seinem Amtsantritt habe man ein solides Fundament geschaffen. „Jetzt müssen wir mit Beständigkeit und Entschlossenheit aufbauen“, so der Teamchef. Vasseur übernahm Anfang 2023 das Kommando bei der Scuderia, als Nachfolger von Mattia Binotto. Zuvor war er Teamchef bei Sauber und hatte bei Renault erste Erfahrungen in der Formel 1 gesammelt. Besonders in der Nachwuchsförderung genoss Vasseur früh einen exzellenten Ruf. Unter seiner Führung feierten spätere Formel-1-Größen wie Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Nico Hülkenberg ihre ersten Titel im Juniorbereich.
Ferrari-Teamchefs in der Formel 1 seit 1993
Sportlich jedoch läuft es auch unter Vasseurs Regie weiterhin schleppend. Ferrari, das erfolgreichste Team in der Geschichte der Formel 1, wartet seit der Fahrer-Weltmeisterschaft 2007 auf den nächsten Titel. In der aktuellen Saison konnte die Scuderia bislang keinen Grand Prix gewinnen. Selbst der spektakuläre Neuzugang von Rekordweltmeister Lewis Hamilton zu Saisonbeginn brachte keine Wende. Der Brite liegt im Gesamtklassement aktuell hinter Teamkollege Charles Leclerc nur auf Rang sechs. Einzig Hamiltons Sprintsieg in China im März war bisher ein Lichtblick. Doch Ferrari glaubt an den eingeschlagenen Weg. „Die Verlängerung von Freds Vertrag zeigt unseren Willen, auf dem bisher geschaffenen Fundament weiter aufzubauen“, teilte der Rennstall mit. „Seine Fähigkeit, unter Druck zu führen, Innovation zu fördern und Leistung konsequent zu verfolgen, steht im Einklang mit Ferraris Werten und langfristigen Zielen.“
„Wir wissen, was von uns erwartet wird, und wir sind alle fest entschlossen, diese Erwartungen zu erfüllen und gemeinsam den nächsten Schritt nach vorne zu machen.“
Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur
Vertragsverlängerung als Signal an Vasseur-Kritiker
Auch Ferrari-CEO Benedetto Vigna unterstrich die Bedeutung der Entscheidung: „Heute wollen wir anerkennen, was bereits erreicht wurde, und uns den noch ausstehenden Aufgaben widmen. Es spiegelt unser Vertrauen in Freds Führungsqualitäten wider – ein Vertrauen, das auf gemeinsamen Ambitionen, gegenseitigen Erwartungen und klaren Verantwortlichkeiten basiert.“ Die Vertragsverlängerung ist auch ein Signal an die Kritiker. In den vergangenen Monaten hatte es vermehrt Gerüchte über eine baldige Ablösung Vasseurs gegeben. In Maranello setzt man nun auf Kontinuität und die Hoffnung, dass langfristige Planung bessere Ergebnisse bringt als kurzfristige Reaktionen.
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Intern scheint Frédéric Vasseur das Team aus Maranello hinter sich zu haben. Ferrari beschreibt die Scuderia unter seiner Führung als „geeint, fokussiert und dem kontinuierlichen Fortschritt verpflichtet“. Die nächsten Rennen werden zeigen, ob das Vertrauen gerechtfertigt ist. Die Messlatte liegt hoch. Ferrari-Fans, Fahrer und Teammitglieder erwarten endlich wieder Siege. Doch mit der jetzt beschlossenen Verlängerung hat Vasseur zumindest die Rückendeckung, den eingeschlagenen Kurs mit Ruhe weiterzuführen – eine Seltenheit in der hektischen Welt Ferraris und der Formel 1.