Joshua Kimmich wird der deutschen Nationalmannschaft im wichtigen Fußball-WM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg am Freitagabend (20.45 Uhr) fehlen. Der Kapitän zog sich im Training am Mittwoch eine Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk zu und kann laut DFB-Mitteilung nicht eingesetzt werden. Dennoch reist der Bayern-Profi mit nach Luxemburg und hofft auf ein Team-Comeback im entscheidenden Spiel gegen die Slowakei am Montag.
Neben dem sportlichen Verlust bringt sein Ausfall auch die Kapitänsfrage ins Wanken, denn mit Antonio Rüdiger und Kai Havertz fehlen auch seine beiden etatmäßigen Stellvertreter. Leroy Sané, Leon Goretzka oder Jonathan Tah könnten nun einspringen. Eine Entscheidung dazu stand am Donnerstagabend noch aus. Auch personell muss Bundestrainer Julian Nagelsmann improvisieren. Nico Schlotterbeck fällt ebenfalls aus, die halbe Defensive der Mannschaft muss umgebaut werden.
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Leipziger Ridle Baku wohl Ersatz für Joshua Kimmich
Die Nachricht kam zur Unzeit. Joshua Kimmich, Fixpunkt in Julian Nagelsmanns Defensivsystem, konnte bereits das Abschlusstraining in Wolfsburg nicht mehr absolvieren. „Leider vorerst mein Arbeitsplatz“, kommentierte er selbst ein Foto auf Instagram, das ihn auf einer Behandlungsliege zeigt. Er wolle „alles geben“, um am Montag wieder einsatzbereit zu sein. Das direkte WM-Ticket für das Turnier 2026 in den USA, Mexiko und Kanada hängt maßgeblich von den beiden letzten Gruppenspielen gegen Luxemburg und die Slowakei ab. Zwei Siege würden der Mannschaft Platz eins in der Gruppe A sichern. Besonders bitter: Auch Innenverteidiger Nico Schlotterbeck fehlt verletzt. Der Dortmunder hatte sich am Wochenende eine Fußverletzung zugezogen, die getackert werden musste.
Ein Einsatz gegen die Slowakei gilt aber wie bei Kimmich als möglich. Für Schlotterbeck dürfte Waldemar Anton in die Startelf rücken. Daneben könnte Jonathan Tah im Zentrum verteidigen, David Raum ist als linker Schienenspieler gesetzt. Auf Kimmichs Position auf der rechten Seite wird wohl Ridle Baku starten. Der Leipziger wurde im Oktober nach längerer Pause wieder ins DFB-Aufgebot zurückgeholt und gilt als solide Alternative. Erstmals seit zwei Jahren ist auch Malick Thiaw wieder im Team dabei. Der Innenverteidiger von Newcastle United könnte eine Option für die Abwehrmitte sein, scheint aber zunächst als Backup vorgesehen.
UEFA WM-Qualifikation 2025/26
Deutsche Spiele
20:45 Uhr | Bratislava | Spielbericht |
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20:45 Uhr | Köln | Spielbericht |
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20:45 Uhr | Sinsheim | Spielbericht |
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20:45 Uhr | at Windsor Park Belfast | Spielbericht |
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20:45 Uhr | Luxemburg | Spielbericht |
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20:45 Uhr | Leipzig | Spielbericht |
Macht Julian Nagelsmann Leroy Sané zum Kapitän?
Mit dem Ausfall von Kimmich ist die Diskussion um den DFB-Kapitän neu entfacht. Antonio Rüdiger und Kai Havertz sind nicht im Kader. Damit bleibt von der offiziellen Hierarchie nur noch Leroy Sané als Kandidat mit der meisten Erfahrung an Fußball-Länderspielen übrig. Der Offensivspieler bringt es auf 70 Einsätze und wurde laut interner Regel in vergleichbaren Fällen mit der Binde ausgestattet. Allerdings wurde Sané erst kürzlich von Nagelsmann nach einer Länderspielpause wieder nominiert – unter klaren Bedingungen. „Er weiß, dass es nicht mehr unzählige Chancen für ihn gibt“, sagte der Bundestrainer. Sanés Startelfeinsatz ist durch die Gelbsperre von Karim Adeyemi ohnehin wahrscheinlich.
Fußball UEFA WM-Qualifikation 2025/26 Gruppe A
| SP. | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Deutschland | 6 | 5 | 0 | 1 | 16:3 | 13 | 15 |
| Slowakei | 6 | 4 | 0 | 2 | 6:8 | -2 | 12 |
| Nordirland | 6 | 3 | 0 | 3 | 7:6 | 1 | 9 |
| Luxemburg | 6 | 0 | 0 | 6 | 1:13 | -12 | 0 |
Weitere Kandidaten sind Goretzka, Serge Gnabry, Jonathan Tah oder Torwart Oliver Baumann. Der 35-Jährige ist der älteste Spieler im Kader und bringt viel Erfahrung mit. Bundestrainer Nagelsmann ließ die Entscheidung über den Kapitän vorerst offen. Bei der Pressekonferenz am Donnerstagabend in Luxemburg wollte er dazu Stellung nehmen. Die Ausgangslage für die Nationalmannschaft ist indes klar. Gegen Luxemburg, das bislang nur ein Tor in der Qualifikation erzielte, ist ein Sieg Pflicht. Dennoch mahnte Nagelsmann zur Vorsicht: „Wir haben keine weitere Möglichkeit für einen Ausrutscher, weil wir uns den in der Slowakei schon genehmigt haben.“ Der Fokus bleibt trotz der Umstellungen auf der Defensive. „Es geht um die richtige Hierarchie der fünf Spielphasen“, betonte der Trainer. „Die Defensive steht nach wie vor an erster Stelle.“
„Wir haben keine weitere Möglichkeit für einen Ausrutscher, weil wir uns den in der Slowakei schon genehmigt haben.“
Bundestrainer Julian Nagelsmann