Namensrechte: Borussia Mönchengladbach spielt ab 2026/27 im Ista-Borussia-Park

Borussia Mönchengladbach vermarktet erstmals in der Vereinsgeschichte die Namensrechte seines Stadions. Ab der Saison 2026/27 spielt der Traditionsklub im Ista-Borussia-Park. Der Essener Energiedienstleister Ista zahlt dafür laut Medienberichten jährlich zwischen vier und fünf Millionen Euro. Der Vertrag läuft zunächst über fünf Jahre bis 2031. Die Umbenennung verschafft Borussia Mönchengladbach neue finanzielle Spielräume, insbesondere für dringend notwendige Investitionen in die Stadioninfrastruktur.

Während die Vereinsspitze des Fußball-Bundesligisten die Vorteile des Deals betont, regt sich in Teilen der Fanszene der „Fohlen“ deutlicher Protest. Kritik entzündete sich vor allem an der fehlenden Einbindung der Gladbach-Anhänger in den Entscheidungsprozess. Die Führung von Borussia Mönchengladbach suchte nachträglich das Gespräch mit der aktiven Fanszene und hofft nun auf Verständnis.

Borussia Mönchengladbach: Vom Bökelberg zum Ista-Borussia-Park

Seit dem Umzug vom altehrwürdigen Bökelberg ins neue Stadion im Nordpark im Jahr 2004 spielt Borussia Mönchengladbach im Borussia-Park – und dies ohne Sponsorenzusatz. Der reine Stadionname galt vielen Gladbach-Fans als identitätsstiftend. Nach über 20 Jahren erfolgt nun die Kehrtwende. Ab dem 1. Juli 2026 trägt die Arena offiziell den Namen Ista-Borussia-Park. „Wir haben einen tollen Partner gefunden, bei dem unser Stadionname erhalten bleibt“, sagte Borussia-Geschäftsführer Dr. Stefan Stegemann. Der neue Namensgeber ist kein Unbekannter. Ista ist bereits seit Sommer 2025 Nachhaltigkeitspartner des Bundesliga-Vereins.

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Nun folgt der nächste Schritt. „Borussia und Ista passen zusammen – beide stehen für Verantwortung und Innovationskraft“, betonte Ista-CEO Hagen Lessing bei der offiziellen Vorstellung des Sponsorings. Die wirtschaftliche Notwendigkeit wurde durch die aktuelle Finanzlage deutlich. 2024 verzeichnete Borussia Mönchengladbach einen Umsatzrückgang auf 184,8 Millionen Euro, ein Minus von rund 15 Millionen. Der Jahresfehlbetrag belief sich auf 2,4 Millionen Euro. Hinzu kommen anstehende Kosten in Millionenhöhe für Infrastrukturprojekte wie ein neues Flutlichtsystem, modernisierte Drehkreuze und eine neue Dachfolie. Die Einnahmen durch die Umbenennung in Ista-Borussia-Park sollen helfen, diese Investitionen zu stemmen.

„Es gab in der Vergangenheit immer mal wieder Gespräche, die weit fortgeschritten waren. Am Ende passt es aber nicht, und wir entschieden uns dagegen, konkret in zwei Fällen. Jetzt ist es aber so: Mit Ista passt es.“

Borussia Mönchengladbachs Geschäftsführer Markus Aretz

Fans empört über Ista-Borussia-Park – Verein sucht den Dialog

Die Entscheidung zur Umbenennung in Ista-Borussia-Park stieß in der aktiven Fanszene auf scharfe Kritik. Beim Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Bayern München Ende Oktober 2025 protestierten Fans mit Bannern und Flugblättern. In einem Statement hieß es: „Diese Entscheidung wurde hinter verschlossenen Türen getroffen – ohne Einbindung der Basis.“ Die Forderung: Rückabwicklung des Deals und Mitspracherecht bei zukünftigen Entscheidungen. Borussia Mönchengladbach reagierte auf den Unmut mit zwei Dialogveranstaltungen.

Der Borussia-Park im Überblick

Geschäftsführer Markus Aretz erklärte: „Wir haben die Kritik ernst genommen und uns sehr offen ausgetauscht. Aus Gründen der Verschwiegenheit war eine frühzeitige Kommunikation aber nicht möglich.“ Beide Seiten hätten das Gespräch als konstruktiv erlebt. Über zwei Jahrzehnte hatte Borussia Mönchengladbach auf bis zu 100 Millionen Euro verzichtet, um am Namen „Borussia-Park“ festzuhalten. Nun erfolgt die wirtschaftliche Wende mit dem Ista-Borussia-Park als Symbol eines neuen Kapitels für Verein, Fans und Partner.