Ein Talent geht, ein Fragezeichen bleibt. Kurz vor dem Bundesliga-Auftakt verliert der FC Bayern München ein Eigengewächs, das lange als Zukunftshoffnung galt. Paul Wanner verlässt München und schließt sich fest der PSV Eindhoven an. Ein Transfer, der sowohl sportlich als auch emotional für Gesprächsstoff sorgt.
Der 19-jährige Offensivspieler, der 2018 in den Nachwuchs des Rekordmeisters gewechselt war und 2022 sein Debüt in der Fußball-Bundesliga feierte, zieht weiter in die Eredivisie. Sein neuer Verein PSV Eindhoven überweist eine Sockelablöse von 15 Millionen Euro, hinzu kommen mögliche Bonuszahlungen. Teil der Vertrags-Vereinbarung ist außerdem eine Rückkaufoption für den FC Bayern München. Ein Modell, das der Klub bereits mit Malik Tillman praktizierte.
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Paul Wanner trifft in Eindhoven auf Ex-Bundesliga-Coach Bosz
Wanner war in den vergangenen beiden Spielzeiten an den SV Elversberg und den 1. FC Heidenheim verliehen, wo er sein Potenzial andeutete. In der U21-Nationalmannschaft gehört der gebürtige Österreicher seit Herbst 2023 fest zum Kader, mit dem er im Sommer Vize-Europameister wurde. Acht Länderspiele, ein Tor – Paul Wanner hat sich auch international bereits einen Namen gemacht.
Steckbrief von Paul Wanner
FV Ravensburg (-2018) FC Bayern München (2018-2023) |
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FC Bayern München II (2022-2023) SV Elversberg (2023-2024, Leihe) 1. FC Heidenheim (2024-2025, Leihe) PSV Eindhoven (2025-) |
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Deutschland U18 (2022) Deutschland U20 (2023-2024) Deutschland U21 (2024-) |
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Bei Champions-League-Teilnehmer PSV Eindhoven trifft Wanner auf den Ex-Trainer von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen, Peter Bosz. Dieser steht für offensiven Fußball und benötigt nach den Abgängen von Malik Tillman, Noa Lang und Johan Bakayoko dringend neue Optionen im Angriff. Mit Ruben van Bommel, Dennis Man und dem verletzten Alassane Pléa hat Eindhoven bereits nachgelegt. Paul Wanner reiht sich nun als einer der teuersten Neuzugänge der Klubgeschichte ein.
Eberl: „Es kommt auf die Spieler an, die besser werden wollen“
In München stößt der Abgang Wanners indes auf gemischte Reaktionen. Sportvorstand Max Eberl bestätigte den Medizincheck am Donnerstag und machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. „Es kommt auf die Spieler an, die besser werden wollen, die sich Herausforderungen stellen wollen“, erklärte er auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Auftaktspiel gegen RB Leipzig.
„Wir wollen an Spieler glauben. Wir wollen mit Spielern arbeiten, die Bock darauf haben, Bayern-München-Spieler zu werden. Da gehören Schritte dazu, da gehört auch Mut dazu. Mit denen wollen wir uns beschäftigen.“
Max Eberl
Und weiter: „Wir wollen mit Spielern arbeiten, die Bock darauf haben, Bayern-Spieler zu werden. Da gehören Schritte dazu.“ Eberl hatte noch vor wenigen Wochen betont, dass Paul Wanner angesichts der Ausfälle von Jamal Musiala und dem Weggang von Thomas Müller eine „Riesen-Möglichkeit“ auf Spielzeit habe. Nun aber entscheidet sich das Talent für einen Vertrag im Ausland. Und für einen Wechsel zu einem Champions-League-Verein, bei dem er sofort mehr Verantwortung übernehmen dürfte.
Fußball-Bundesliga 1. Spieltag Saison 2025/26
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Für den FC Bayern München bleibt die Lücke groß. Nach den Abgängen von Mathys Tel (Tottenham), Kingsley Coman (Al-Nassr), Leroy Sané (Galatasaray) und Thomas Müller (Vancouver) ist die Offensivreihe deutlich ausgedünnt. Der einzige prominente Neuzugang heißt bislang Luis Diaz, weitere Verstärkungen sollen folgen. „In der Offensive sind wir relativ dünn, das kann jeder sehen“, räumte Eberl ein. Paul Wanner hingegen blickt nach vorne. Statt als Ergänzungsspieler in München will er in Eindhoven als Leistungsträger überzeugen. Und vielleicht eines Tages über die Rückkaufoption doch noch einmal in die Allianz Arena zurückkehren.
