Die US Open in New York sind das letzte Grand-Slam-Turnier eines jeden Jahres im Tennis. Die Hartplätze im Flushing Meadows-Park bieten den Top-Spielern im Tennis meist die letzte Chance, eine Saison erfolgreich abzuschließen. Oder wie im Fall von Steffi Graf, ihren Golden Slam zu feiern.
Das Turnier findet Ende August auf dem USTA Billie Jean King National Tennis Center statt, das mit dem 1997 eröffneten Arthur Ashe Stadium die größte reine Tennisarena der Welt beherbergt. Die Siegerlisten der US Open sehen anders aus als bei anderen Grand Slams, da ganz oben Namen wie Pete Sampras oder Jimmy Connors stehen, während deutsche Spieler auf dem Billie Jean King Tennis Center immer ihre Probleme hatten.
Inhaltsverzeichnis
US Open erst seit 1975 auf Hartplatzbelag
Die US Open haben ihren Ursprung in den U.S. National Championships der Herren im Jahr 1881, ehe bereits 1887 die Damen mit ihrem eigenen Turnier folgten. Der Austragungsort war damals jedoch noch nicht in New York. Die Herren ermittelten ihren Sieger in Newport, Rhode Island, während die Damen im Philadelphia Cricket Club spielten. Im Jahr 1915 zogen beide Turniere dann nach New York um. Zunächst fand das Turnier im West Side Tennis Club statt und ab 1978 im heutigen USTA Billie Jean King National Tennis Center. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die US Open noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein auf Rasen ausgetragen wurden. Erst ab 1975 wurde der Boden in einen Hartplatzbelag geändert, sodass Wimbledon fortan das einzige Grand Slam Turnier auf Rasen blieb.
Arthur Ashe Stadium: Center Court mit Platz für fast 24.000 Zuschauer
Das Tennis Center im New Yorker Stadtteil Queens gilt als das nationale Tenniszentrum der Vereinigten Staaten. Seit dem Jahr 2006 ist es nach der ehemaligen US-amerikanischen Spielerin Billie Jean King benannt. Die der United States Tennis Association (USTA) gehörende Anlage befindet sich in direkter Nähe zum LaGuardia Airport, sodass Fluglärm während der US Open zum Alltag gehört.
Die US Open im Überblick
Tennis Center (Flushing Meadows) |
|
(23.771 Plätze) |
|
Roger Federer (Schweiz) je 5 Siege Damen: Chris Evert (USA), Serena Williams (USA) je 6 Siege |
Das Herzstück der Tennisanlage ist das Arthur Ashe Stadium. Es wurde im Jahr 1997 eröffnet und ist mit 23.771 Plätzen das größte Tennisstadion der Welt. Hinzu kommen das 2018 von Grund auf neu erbaute Louis Armstrong Stadium mit 14.053 Sitzplätzen und das neue Grandstand, das 8.125 Zuschauern Platz bietet. Insgesamt gehören 22 Hartplätze und 12 Übungsplätze zum Areal der US Open.
Partystimmung und Nachtsessions bei US Open an der Tagesordnung
Während bei den Wimbledon-Tennisturnieren Erdbeeren mit Sahne serviert werden, locken die US Open mit ihren besonderen Nachtsessions. Das Turnier in New York ähnelt zu mancher Stunde eher einem Football-Spiel mit Party, Lärm, Alkohol und Hot Dogs. Dies trifft insbesondere auf die Spiele der Nachtsession im Arthur Ashe Stadium zu. Matchbälle gegen 2 Uhr morgens Ortszeit sind keine Seltenheit.
Tennis Grand Slam-Turniere im Überblick
Da Lärm zu den US Open und dem amerikanischen Lebensstil gehört, bitten die Schiedsrichter beim Turnier nur selten um Ruhe. Nachtsessions sind bei den Grand Slams außer in Wimbledon zwar mittlerweile gängig, doch nur bei den US Open herrscht diese ganz besondere, lautstarke Partystimmung.
US-Amerikaner in den Siegerlisten der US Open ganz oben
Ein Blick auf die Spieler, die dem Turnier in der Geschichte ihren Stempel aufdrücken konnten, zeigt, dass das Publikum bei den US Open einen entscheidenden Faktor bildet. Im Gegensatz zu Wimbledon, den French Open oder den Australian Open führen in New York einheimische Stars die Siegerlisten an. Vor der Open Era waren dies Richard Sears, William Larned und Bill Tilden. Nach der Professionalisierung des Tennis konnten John McEnroe mit vier Titeln und Jimmy Connors mit fünf Triumphen große Erfolge feiern. Ivan Lendl stand in den 1980er-Jahren zwar acht Mal in Folge im Finale, konnte aber nur drei Titel gewinnen. In den 1990er-Jahren schloss Pete Sampras zu den Rekordchampions auf, die die US Open fünf Mal gewinnen konnten.
US Open-Sieger seit 2015
(Italien) | (Serbien) |
|
(Deutschland) | (Schweiz) |
|
(USA) | (Spanien) |
|
(Japan) | (Serbien) |
|
(Kanada) | (Spanien) |
|
(Japan) | (Österreich) |
|
(Großbritannien) | (Russland) |
|
(Polen) | (Spanien) |
|
(USA) | (Serbien) |
|
(Belarus) | (Italien) |
Neben den bereits erwähnten US-Amerikanern holten in der Geschichte der Open Era ihre Landsleute Arthur Ashe, Stan Smith, Andre Agassi und Andy Roddick einen Sieg beim Grand Slam im Flushing Meadows Park. Dies unterstreicht die Dominanz der einheimischen Spieler. Seit Roddicks Sieg bei den US Open im Jahr 2003 kam jedoch kein weiterer Titel hinzu. Dies lag vor allem an Roger Federer, der sich Anfang des Jahrtausends fünf Titel in Folge sichern konnte. Seit 2010 stand der Serbe Novak Djokovic zehn Mal im Finale von New York, konnte aber nur vier Titel gewinnen. Er scheiterte an Spielern wie Rafael Nadal oder Daniil Medvedev. 2024 stand mit Taylor Fritz dann endlich wieder ein Amerikaner im Finale der US Open, wobei am Ende Jannik Sinner den Sieg holte.
Steffi Graf bei den US Open 1988 mit dem Golden Slam
Das Siegerfeld der Damen unterscheidet sich kaum von dem der Herren. Auch hier geben die US-Amerikanerinnen den Ton an. In der Open Era führt Chris Evert mit sechs Titeln in New York die Statistik an. Serena Williams gelang es ebenfalls, sechs Siege in den Finals der Damen bei den US Open zu erzielen. Mit fünf Titeln folgt eine deutsche Spielerin. Steffi Graf holte sich nicht nur fünf Grand-Slam-Titel in den USA, sondern im Jahr 1988 auch den Golden Slam. Vier Siege gelangen mit Martina Navratilova hingegen wieder einer Spielerin aus den USA. Aus deutscher Sicht waren neben Steffi Graf nur Angelique Kerber bei den Damen und Boris Becker bei den Herren in New York je einmal erfolgreich, sodass die US Open den DTB häufig vor Herausforderungen stellen.