Tennisspieler Alexander Zverev hat beim ATP-Masters in Paris mit großer Mühe die dritte Runde erreicht. Der 28-jährige Hamburger setzte sich nach 2:35 Stunden Spielzeit in einem nervenaufreibenden Duell mit 6:7 (5:7), 6:1, 7:5 gegen den Argentinier Camilo Ugo Carabelli durch.
Nach verlorenem ersten Satz und einem frühen Break-Rückstand im Entscheidungssatz bewies Deutschlands Nummer eins im Herren-Tennis Kampfgeist und rettete seine Mission Turnier-Titelverteidigung mit einem Zittersieg. „Manche haben ein bisschen vergessen, dass ich schon noch Tennis spielen kann, wenn ich gesund und fit bin“, hatte Alexander Zverev nach seiner Finalniederlage in Wien gegen Jannik Sinner gesagt. Und genau das stellte er beim ATP-Turnier in Paris eindrucksvoll unter Beweis.
Inhaltsverzeichnis
Taylor Fritz sitzt Alexander Zverev in der Weltrangliste im Nacken
Für den Tennis-Weltranglistendritten ging es in der La Défense Arena von Nanterre nicht nur um das Weiterkommen, sondern auch um wertvolle Weltranglistenpunkte. Als Titelverteidiger muss Alexander Zverev in Paris 1.000 Punkte behaupten, um seinen Platz unter den Top drei zu sichern. Dabei sitzt ihm der US-Amerikaner Taylor Fritz dicht im Nacken. Nach seinem Finaleinzug in Wien wollte Zverev in Frankreich eigentlich nahtlos an die starken Leistungen der Vorwoche anknüpfen. Doch Ugo Carabelli machte ihm den Auftakt schwerer als erwartet. Von Beginn an versuchte der Argentinier, Zverev mit vielen Slice-Bällen aus dem Rhythmus zu bringen. Diese Strategie zeigte zunächst Wirkung.
ATP-Masters Paris
Sieger Herren-Einzel seit 2015
Der Deutsche fand schwer ins Spiel. Alexander Zverev machte ungewohnt viele leichte Fehler und konnte seine gute Aufschlagquote (80 Prozent der ersten Aufschläge fanden ihr Ziel) im ersten Satz nicht in Zählbares ummünzen. Carabelli agierte konzentriert, hielt seine Aufschläge sicher und erzwang den Tiebreak, den er mit 7:5 für sich entschied. Im zweiten Satz drehte Alexander Zverev die Partie. Er erhöhte sofort das Tempo, reduzierte seine Fehlerquote und suchte vermehrt den Weg ans Netz – mit Erfolg. Schon im ersten Aufschlagspiel des Argentiniers gelang ihm das Break zum 2:0. Nun dominierte der Titelverteidiger das Geschehen. Zverev zwang Carabelli mit druckvollen Grundlinienschlägen in die Defensive und gewann den Durchgang klar mit 6:1. Seine Statistik verbesserte sich deutlich. 17 erfolgreiche Netzangriffe und eine nahezu perfekte Quote beim zweiten Aufschlag untermauerten die klare Steigerung.
„Manche haben ein bisschen vergessen, dass ich schon noch Tennis spielen kann, wenn ich gesund und fit bin.“
Alexander Zverev
Carlos Alcaraz bei Paris Masters bereits ausgeschieden
Doch der Entscheidungssatz entwickelte sich erneut zu einem Krimi. Nach einem frühen Break zum 3:1 schien Ugo Carabelli auf der Siegerstraße. Doch Alexander Zverev kämpfte sich sofort zurück und schaffte das Re-Break. In dieser Phase wirkte der Deutsche leicht angeschlagen, doch seine mentale Stärke machte den Unterschied. Er blieb ruhig, variierte sein Spiel mit gezielten Volleys und konterte Carabellis Taktik, ihn über lange Ballwechsel zu zermürben. Beim Stand von 5:5 verlor der Argentinier schließlich die Nerven. Zwei Doppelfehler in Folge ermöglichten Zverev das entscheidende Break. Den folgenden Aufschlag gewann er zu null und machte mit einem Ass den Sack zu.
Tennis ATP-Masters-Serie im Überblick
Der Triumph beim Turnier in Nanterre war für Alexander Zverev mehr als nur ein Pflichtsieg. Nach dem überraschenden Aus des Weltranglistenersten Carlos Alcaraz am Vortag war der Druck auf Deutschlands Tennis-Ass enorm. Zverev jedoch zeigte, dass er auch in schwierigen Momenten die Kontrolle behalten kann. Mit 39 Winnern, aber auch 41 leichten Fehlern, offenbarte sein Spiel zwar Licht und Schatten, doch letztlich entschied sein Siegeswille die Partie. Nun trifft Zverev in der dritten Runde auf den Sieger der Begegnung zwischen Alejandro Davidovic Fokina und dem Franzosen Arthur Cazaux. Mit Blick auf die anstehenden ATP Finals in Turin und die Davis-Cup-Endrunde in Bologna will der Hamburger Tennisspieler in Paris weiter Selbstvertrauen tanken. Und zeigen, dass seine Mission Titelverteidigung noch lange nicht beendet ist.