Fünf Spiele, fünf Siege. Der SC Magdeburg marschiert in der EHF-Handball-Champions-League Saison 2025/26 weiter unaufhaltsam vorneweg. Beim ungarischen Vizemeister Pick Szeged gewann der Titelverteidiger mit 34:30 (18:15) und behauptete damit souverän die Tabellenführung in Gruppe B. Trotz einer kurzen Schwächephase nach der Pause zeigte die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert erneut ihre ganze Klasse. Überragend: Kreisläufer Oscar Bergendahl, der in Abwesenheit von Magnus Saugstrup mit sieben Treffern ohne Fehlwurf zum Matchwinner avancierte.
Schon vor Anpfiff war klar: Dieses Handball-Spiel würde zum Prüfstein. In der lauten Pick-Arena, wo am Abend zusätzlich das 50. Vereinsjubiläum gefeiert wurde, wartete auf den SC Magdeburg eine der schwersten Auswärtsaufgaben der Gruppenphase. Und Wiegert musste personell improvisieren. Neben den verletzten Manuel Zehnder und Matthias Musche fehlte auch Kapitän Magnus Saugstrup aus privaten Gründen. Doch Magdeburgs Handball-Maschine lief trotzdem rund.
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SC Magdeburg mit kaum zu toppender Effizienz gegen Szeged
Von Beginn an entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch. Pick Szeged legte vor, der SCM antwortete postwendend. Beim Stand von 3:3 (6.) hatten die Gäste zweimal die Chance auf die Führung. Doch Magnusson setzte einen Siebenmeter an die Latte, Barthold scheiterte im Gegenstoß an Roland Mikler. Erst in der achten Minute brach Barthold den Bann und erzielte das 5:4. Eine Parade von Sergey Hernandez leitete direkt das 6:4 ein. Die erste Zwei-Tore-Führung, die der SC Magdeburg bis zum Ende nicht mehr hergab. „Wir waren von Beginn an da und gut drauf“, sagte Trainer Bennet Wiegert nach dem Spiel. „In dieser Halle zu bestehen, ist nie einfach – und mit der Jubiläumsstimmung war es heute besonders emotional. Aber wir haben das stark gemeistert.“
EHF Champions League 2025/26
Gruppe B
| SP. | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| SC Magdeburg | 5 | 5 | 0 | 0 | 159:138 | 21 | 10 |
| FC Barcelona | 5 | 4 | 0 | 1 | 155:137 | 18 | 8 |
| ORLEN Wisla Plock | 5 | 4 | 0 | 1 | 161:144 | 17 | 8 |
| SC Pick Szeged | 5 | 2 | 0 | 3 | 158:159 | -1 | 4 |
| Paris Saint-Germain Handball | 5 | 2 | 0 | 3 | 160:162 | -2 | 4 |
| GOG Svendborg TGI | 4 | 1 | 0 | 3 | 124:140 | -16 | 2 |
| HC Pelister 08 Bitola | 5 | 1 | 0 | 4 | 135:157 | -22 | 2 |
| RK Zagreb | 4 | 0 | 0 | 4 | 107:122 | -15 | 0 |
Pick Szeged stemmte sich mit Wucht gegen die Magdeburger Präzision, doch der SCM blieb konzentriert, kombinierte blitzschnell und traf mit einer Effizienz, die kaum zu überbieten war. 86 Prozent der Würfe fanden in Halbzeit eins ihr Ziel – ein beeindruckender Wert in der EHF Champions League. Nach 30 Minuten hieß es verdient 18:15 für die Gäste aus Magdeburg. Nach dem Seitenwechsel schien der Motor kurz zu stottern. Acht Minuten dauerte es, bis Oscar Bergendahl den ersten Treffer nach der Pause markierte. „Ey Jungs, knapp zehn Minuten nur ein Tor. Und das sind nur wir!“, mahnte Trainer Bennet Wiegert während einer Auszeit in der 40. Minute lautstark. „Bleibt im Plan, bleibt ruhig.“ Seine Worte zeigten Wirkung.
SCM: Oscar Bergendahl und Sergey Hernandez ragen heraus
Pick Szeged nutzte die kurze Schwächephase des SCM nur bedingt. Zwar verkürzte Borut Mackovsek auf 19:18, doch der SC Magdeburg blieb cool. Claar und Magnusson erhöhten wieder, während Hernandez im Tor mit mehreren Paraden glänzte. Als Szegeds Jeremy Toto eine Zeitstrafe kassierte, zog der SCM in Überzahl davon – 27:23 (48.). Spätestens da war der Titelverteidiger wieder im Flow. Bergendahl traf nun fast nach Belieben, nutzte jeden Raum, den ihm die ungarische Abwehr ließ. Sein Treffer zum 30:25 (53.) bedeutete die Vorentscheidung. Als Hernandez fünf Minuten vor Schluss auch noch einen Strafwurf parierte, war der Widerstand endgültig gebrochen. Felix Claar setzte kurz vor der Sirene den Schlusspunkt zum 34:30, und die Magdeburger jubelten ausgelassen.
„Es steht außer Frage, dass wir wirklich stolz sind, hier heute gewonnen haben. Wir waren von Beginn an da und gut drauf, können uns etwas absetzen. Zwar haben wir zu Beginn der zweiten Halbzeit noch einmal Probleme, aber wir lassen uns da nicht unterkriegen und managen es am Ende gut.“
SCM-Trainer Bennet Wiegert
Coach Bennet Wiegert lobte die mentale Stärke seiner Mannschaft: „Wir hatten diese Schwächephase, ja. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir managen das souverän und bleiben im Kopf stabil.“ Neben Bergendahl überzeugten vor allem Claar und Magnusson im Rückraum, während Hernandez im Tor in entscheidenden Momenten zur Stelle war. Die Defensive fand nach kurzen Unsicherheiten zurück in ihre Struktur und ließ in den letzten zehn Minuten kaum noch klare Chancen zu. So steht der SC Magdeburg nach fünf Spielen der Saison 2025/26 mit weißer Weste an der Spitze der EHF-Champions-League-Gruppe. Und der SCM hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass auch ohne Kapitän Saugstrup auf den Titelverteidiger Verlass ist.
Tore:
OTP Bank – Pick Szeged: Sostaric 8, Bodo 4, Banhidi 4, Toto 3, Garciandia 3, Mackovsek 3, Frimmel 2, Kukic 2, Gottfridsson 1
SC Magdeburg: Bergendahl 7, Claar 6, Kristjansson 5, Magnusson 5, Barthold 4, Zechel 3, Pettersson 3, Lagergren 1