Zum Abschluss der Vorrundenspiele in der Handball Champions League konnten die deutschen Vertreter aus Magdeburg und Berlin Siege einfahren, müssen aber in den Play-offs um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen. Während dies für den SC Magdeburg bereits vor dem abschließenden Sieg gegen Pick Szeged feststand, erlebten die Berliner ein Drama. Trotz eines starken Auswärtssieges beim Tabellenführer in Veszprem mussten die Füchse den direkten Einzug ins Viertelfinale in letzter Sekunde an Sporting Lissabon abgeben.
Mit Spannung wurde der Ausgang der Vorrundengruppe A erwartet. Sporting Lissabon hatte als Zweitplatzierter einen Punkt Vorsprung vor den Verfolgern Füchse Berlin und Paris Saint-Germain. Da der zweite Platz den direkten Einzug in das Viertelfinale der EHF Champions League bedeutet, war dieser zwischen den drei Kontrahenten heiß umkämpft. Die Füchse aus Berlin erwischten dabei das schwerste Los, denn sie mussten beim enteilten Tabellenführer MKB Veszprem antreten, der zwölf seiner 13 Vorrundenspiele gewonnen hatte.
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Lissabon schickt Füchse Berlin in letzter Sekunde in die Play-offs
Die Berliner mit Weltmeister Mathias Gidsel in ihren Reihen kamen gut ins Spiel. Beim 3:0 für die Gäste erzielte Mijajlo Marsenic zunächst alle Tore für den Hauptstadtclub. Tim Freihöfer sorgte beim 10:6 für die erste Vier-Tore-Führung, die Heimtrainer Xavi Pascual zu einer frühen Auszeit veranlasste. In der Folge kamen die Ungarn besser ins Spiel und glichen aus. Mit 17:16 für die Gäste ging es in die Pause. Nach dem Seitenwechsel erspielte sich Berlin eine erste komfortable 26:21-Führung, doch Veszprem kam erneut heran. Beim Stand von 32:32 in der letzten Minute hatte Berlin den Ball. Freihöfer behielt von außen die Nerven und traf zum 32:33-Endstand.
Handball Champions League Herren 2024/25 Gruppe A
SP. | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
MKB Veszprem KC | 14 | 12 | 0 | 2 | 468:408 | 60 | 24 |
Sporting CP | 14 | 8 | 2 | 4 | 454:399 | 55 | 18 |
Füchse Berlin | 14 | 9 | 0 | 5 | 469:440 | 29 | 18 |
Paris Saint-Germain Handball | 14 | 9 | 0 | 5 | 462:456 | 6 | 18 |
Dinamo Bukarest | 14 | 6 | 0 | 8 | 426:439 | -13 | 12 |
ORLEN Wisla Plock | 14 | 5 | 1 | 8 | 370:366 | 4 | 11 |
HC Pelister 08 Bitola | 14 | 3 | 2 | 9 | 346:406 | -60 | 8 |
Fredericia HK | 14 | 1 | 1 | 12 | 395:476 | -81 | 3 |
Durch den Sieg der Füchse wurde das Ergebnis der punktgleichen Franzosen von Paris SG bedeutungslos. Die Mannen um Torhüter Andreas Palicka blieben trotz eines Sieges in Bitola in der Tabelle hinter Berlin. So richteten sich alle Augen auf die Partie Wisla Plock gegen Sporting CP. Die Polen sahen auch lange wie der Sieger aus und führten sieben Minuten vor Schluss mit 28:24. Damit wäre Berlin an den Portugiesen vorbeigezogen, doch diese glichen zwanzig Sekunden vor Schluss noch aus und schnappten den Füchsen den zweiten Platz weg. Diese müssen nun in die Play-offs und treffen dort auf den polnischen Vertreter KS Vive Kielce um Startrainer Talant Dujsebaev.
MKB Veszprem: Marguc 5, Palmarsson 4, Pechmalbec 4, Cindric 3, Remili 3, Casado Marcelo 3, Descat 2, Elisson 2, Vailupau 2, Fabregas 2, Kosorotov 2
Füchse Berlin: Freihöfer 9, Andersson 8, Marsenic 7, Gidsel 5, Av Teigum 2, Wiede 1, Langhoff 1
Magdeburg mit ungefährdetem Sieg gegen Pick Szeged
Bereits am Mittwoch war zum Abschluss der Gruppenphase der Champions League-Sieger von 2023 gefordert. Der SC Magdeburg musste zu Hause gegen Pick Szeged antreten und konnte mit einem Sieg in der Tabelle an den Ungarn vorbeiziehen, was einen leichteren Gegner im Viertelfinale bedeutet hätte. Doch die Mannen von Bennet Wiegert taten sich schwer gegen die Gäste, bei denen die ehemaligen SCM-Spieler Janus Smarason, Gleb Kalarash und Tobias Thulin in ihrer alten Heimat aufliefen.
Handball Champions League Herren 2024/25 Gruppe B
SP. | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
FC Barcelona | 14 | 10 | 2 | 2 | 454:409 | 45 | 22 |
Aalborg AB Handbold | 14 | 8 | 2 | 4 | 434:421 | 13 | 18 |
HBC Nantes | 14 | 7 | 3 | 4 | 426:407 | 19 | 17 |
SC Magdeburg | 14 | 6 | 1 | 7 | 404:389 | 15 | 13 |
SC Pick Szeged | 14 | 6 | 1 | 7 | 421:422 | -1 | 13 |
KS Vive Kielce | 14 | 5 | 1 | 8 | 389:411 | -22 | 11 |
Kolstad Handball | 14 | 5 | 1 | 8 | 400:434 | -34 | 11 |
RK Zagreb | 14 | 3 | 1 | 10 | 373:408 | -35 | 7 |
Beim Pausenstand von 13:13 sah es lange nach einem echten Kraftakt für die Mitteldeutschen aus. Doch pünktlich zur Crunchtime kam Torhüter Sergey Hernandez immer besser ins Spiel. Zehn Minuten benötigte der amtierende Deutsche Meister, um aus einem 20:20 ein 27:21 zu machen, was auch am mangelnden Abschlussglück der Gäste lag. So setzte beispielsweise Sebastian Frimmel einen Siebenmeter gegen Nikola Portner nur an den Pfosten. Mit dem Zwischenspurt war die Partie entschieden und der 31:24-Erfolg letztlich ungefährdet.
SC Magdeburg: Musche 9, Claar 5, Lagergren 5, Weber 4, Saugstrup 4, Damgaard 2, Pettersson 1
Pick Szeged: Sostaric 11, Smarason 4, Banhidi 2, Mackovsek 2, Röd 2, Bodo 1, Jelinic 1, Garciandia 1
SC Magdeburg trifft in den Play-offs auf Dinamo Bukarest
Magdeburg hat mit dem Sieg gegen Szeged sein Ziel erreicht und beendet die Vorrunde auf dem vierten Tabellenplatz der Gruppe B. Damit gehen die Bördestädter Paris Saint-Germain aus dem Weg und treffen in den Play-offs auf Dinamo Bukarest.
„Ich würde gern erneut gegen Szeged spielen. Die einzige Möglichkeit hierfür ist das Final 4.“
Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert
Gegen den rumänischen Hauptstadtclub dürfte das Team von Bennet Wiegert als Favorit in die Partie gehen. Doch aus dem zuvor geäußerten Wunschgegner wurde nichts: „Ich will Berlin! Wenn ich jetzt wählen könnte, wenn man mich fragen würde, würde ich Berlin wählen. Ich weiß welchen Support wir in Berlin auch von unseren eigenen Fans genießen könnten.“ Nun geht es für die Fans allerdings ins ferne Bukarest.
Handball Champions League Herren 2024/25 Viertelfinale Play-offs
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