Es war ein Finale, das alle Emotionen vereinte. Hochspannung, Leidenschaft, Nervenkitzel – und am Ende Tränen. Portugal hat sich zum zweiten Mal nach 2019 den Titel in der UEFA Nations League gesichert. Im Endspiel in München setzte sich die Mannschaft von Trainer Roberto Martínez gegen Spanien mit 5:3 im Elfmeterschießen durch. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 2:2 gestanden.
Im Mittelpunkt: Cristiano Ronaldo. Der 40-Jährige erzielte nicht nur den Ausgleich zum 2:2 (61.), sondern verfolgte das Elfmeterschießen ausgewechselt und zitternd, das Gesicht abgewandt, die Hände auf die Schultern seiner Mitspieler gestützt. Als Ruben Neves schließlich den entscheidenden Elfmeter verwandelte, flossen bei der portugiesischen Ikone die Tränen. „Der Kampfgeist und der Zusammenhalt waren heute entscheidend“, sagte Bruno Fernandes bei RTL. „Wenn wir so zusammenhalten, sind wir sehr schwer zu schlagen.“
Inhaltsverzeichnis [-]
Cristiano Ronaldo gleicht für Portugal gegen Spanien aus
Schon der Auftakt ließ erahnen, dass es ein intensiver Fußball-Abend werden würde. Portugal begann druckvoll, doch Spanien überstand die Anfangsphase und wurde zunehmend gefährlicher. Nach einer Hereingabe von Lamine Yamal herrschte Unordnung im portugiesischen Strafraum. Martín Zubimendi nutzte das Chaos und staubte zur Führung ab (21.). Doch Portugal antwortete schnell. Pedro Neto steckte durch auf Nuno Mendes, der aus halblinker Position Unai Simón überwand (26.).
UEFA Nations League 2024/25 Finale
Kurz vor der Pause kombinierte sich Spanien erneut sehenswert in den Strafraum. Pedri bediente Mikel Oyarzabal, der zum 2:1 vollendete (45.). Zur zweiten Hälfte reagierte Martínez und brachte mit Ruben Neves und Nelson Semedo frische Kräfte. Der Effekt war spürbar: Portugals Druck stieg, Spanien agierte zunehmend passiv. In der 61. Minute fiel der verdiente Ausgleich. Nach starker Vorarbeit von Nuno Mendes landete der abgefälschte Ball vor Ronaldos Füßen, der aus kurzer Distanz verwandelte. Sein zweites Tor im UEFA Nations League Final Four, nach seinem 2:1-Siegtreffer im Spiel gegen Deutschland im Halbfinale.
Fehlschuss von Morata sichert Portugal Nations League-Sieg
In der Folge neutralisierten sich beide Teams. Isco, nach sechs Jahren erstmals wieder im Spanien-Trikot, zwang Diogo Costa mit einem Distanzschuss zu einer Glanzparade (83.). Die Verlängerung war arm an Höhepunkten, lediglich eine Rudelbildung nach einem umstrittenen Sturz von Nuno Mendes sorgte für kurzzeitige Aufregung. Beide Teams wirkten nach den kräftezehrenden Halbfinal-Spielen erschöpft, die letzten Minuten dominierten Absicherung und Krämpfe. Anschließend ging es ins Elfmeterschießen.
„Wir wussten, dass wir ein super Team sind. Jeder Fußballer träumt von diesen Momenten, von solchen Finals – das treibt uns an.“
Portugals Nationalspieler Bruno Fernandes
Dort zeigte sich zunächst niemand nervenschwach. Ramos, Vitinha, Bruno Fernandes und Nuno Mendes verwandelten sicher für Portugal, auf spanischer Seite trafen Merino, Baena und Isco – wobei letzterer als Einziger den Ball nicht unhaltbar setzte, Diogo Costa war mit den Fingerspitzen dran. Dann trat Alvaro Morata an, der Kapitän war erst spät eingewechselt worden. Sein flach geschossener Versuch wurde von Costa pariert. Es blieb der einzige Fehlschuss. Ruben Neves trat an, verwandelte sicher und versetzte ganz Portugal in Ekstase. Der Titelverteidiger war gestürzt. Portugal feierte ausgelassen. Und Cristiano Ronaldo, der größte Spieler seines Landes und seiner Generation, weinte. Nicht vor Schmerz, sondern vor Glück.
Tore:
0:1 Martin Zubimendi (Spanien), 21. Minute
1:1 Nuno Mendes (Portugal), 26. Minute
1:2 Mikel Oyarzabal (Spanien), 45. Minute
2:2 Cristiano Ronaldo (Portugal), 61. Minute
Elfmeterschießen:
1:0 Goncalo Ramos (Portugal)
1:1 Mikel Merino (Spanien)
2:1 Vitinha (Portugal)
2:2 Alex Baena (Spanien)
3:2 Bruno Fernandes (Portugal)
3:3 Isco (Spanien)
4:3 Nuno Mendes (Portugal)
Alvaro Morata (Spanien) verschießt
5:3 Ruben Neves (Portugal)