Inter Mailand hat sich in einem hochdramatischen UEFA Champions League-Halbfinale gegen den FC Barcelona durchgesetzt und steht zum zweiten Mal binnen drei Jahren im Endspiel der Fußball-Königsklasse. Nach dem spektakulären 3:3 im Hinspiel ließ sich die Mannschaft von Simone Inzaghi auch im Rückspiel von der individuellen Klasse der Katalanen nicht beeindrucken. Mit einem packenden 4:3-Erfolg nach Verlängerung zog Inter am Dienstagabend im Giuseppe-Meazza-Stadion ins Champions-League-Finale ein, das am 31. Mai in München ausgetragen wird.
Die Mailänder legten einen perfekten Start hin. Bereits in der 21. Minute traf Kapitän Lautaro Martinez nach Vorlage von Denzel Dumfries zur verdienten Führung ins Tor. Kurz vor der Pause erhöhte Hakan Calhanoglu per Foulelfmeter auf 2:0. Der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak hatte nach VAR-Eingriff ein rüdes Einsteigen von Pau Cubarsi gegen Martinez korrekt geahndet.
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Frattesi schießt Inter Mailand in der 99. Minute ins Finale
Doch wie schon im Hinspiel schlug der FC Barcelona nach dem Seitenwechsel zurück. Eric Garcia und Dani Olmo sorgten mit zwei Treffern binnen sechs Minuten (54., 60.) für den Ausgleich. Raphinha schoss die Flick-Elf in der 88. Minute sogar in Front – das Finale war zum Greifen nah. Doch dann kam Inter Mailands Francesco Acerbi. In der dritten Minute der Nachspielzeit nutzte er eine Hereingabe von Dumfries eiskalt zum 3:3 und erzwang die Verlängerung. Im einsetzenden Regen von Mailand begann die Overtime. Und erneut bewies Inter Mailand, warum sie in dieser Saison so gefürchtet sind. In der 99. Minute war es der eingewechselte Davide Frattesi, der eine Ablage von Mehdi Taremi überlegt zum 4:3-Siegtreffer verwertete. „Ich habe so laut gejubelt, dass sich mein Kopf gedreht hat“, erklärte der Torschütze später ungläubig.
UEFA Champions League 2024/25 Halbfinale
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Doch nicht nur Frattesi, sondern vor allem Inter-Torhüter Yann Sommer avancierte zum Helden des Halbfinal-Rückspiels. Der Schweizer parierte mehrere Hochkaräter von Lamine Yamal – darunter einen gefährlichen Schlenzer in der 114. Minute – und sicherte so seiner Mannschaft den Einzug ins Finale. „Dann sieht man, was das San Siro ist – unglaublich“, sagte Sommer bei Amazon Prime nach dem Spiel. „Da ist ein Riesenglaube in diesem Team.“ Auch Barcelonas Trainer Hansi Flick zeigte sich kämpferisch nach der bitteren Niederlage: „Wir haben so viel investiert – ich bin stolz auf mein Team. Wir kommen zurück und greifen nächste Saison wieder an.“
Paris St. Germain oder FC Arsenal Gegner im Finale in München
Inter-Coach Simone Inzaghi setzte im Rückspiel erneut auf das bewährte 3-5-2-System. Und dies mit dem rechtzeitig fit gewordenen Lautaro Martinez neben Marcus Thuram in der Spitze. Die Mailänder begannen mutig und belohnten sich früh mit dem Führungstor. Gleichzeitig neutralisierten sie die Offensivkraft der Katalanen weitgehend. Federico Dimarco machte Jungstar Lamine Yamal das Leben schwer. Auch Raphinha sowie Olmo konnten im Gegensatz zum Hinspiel nur phasenweise glänzen.
„Eine Runde Applaus an meine Spieler, die zwei monströse Leistungen gezeigt haben. Ich bin so glücklich, ihr Trainer zu sein.“
Inter Mailands Trainer Simone Inzaghi
Barcelonas Spiel litt unter der weiterhin fehlenden Stabilität in der Defensive. Marc-André ter Stegen stand nach seiner langen Verletzung nicht im Kader von Hansi Flick. Ersatzkeeper Wojciech Szczesny – aus dem Ruhestand zurückgeholt – war gegen viele Aktionen machtlos. Zwar zeigte der Pole in der ersten Hälfte starke Paraden gegen Barella und Thuram, doch der defensive Druck wurde mit zunehmender Spieldauer zu groß. Der Schlusspunkt einer atemberaubenden Partie blieb dem mutigen Frattesi vorbehalten. Mit dem 4:3-Sieg steht Inter nun im Endspiel, wo sie am 31. Mai in München entweder auf Paris Saint-Germain oder den FC Arsenal treffen werden. Dass die Spieler bereit sind für das große Fußball-Märchen, haben sie im Halbfinale gegen Barcelona eindrucksvoll bewiesen.
Tore:
1:0 Lautaro Martinez (Inter Mailand), 21. Minute
2:0 Hakan Calhanoglu (Inter Mailand, Elfmeter), 45.+1 Minute
2:1 Eric Garcia (FC Barcelona), 54. Minute
2:2 Dani Olmo (FC Barcelona), 60. Minute
2:3 Raphinha (FC Barcelona), 87. Minute
3:3 Francesco Acerbi (Inter Mailand), 90.+3 Minute
4:3 Davide Frattesi (Inter Mailand), 99. Minute
