Es war ein Tauziehen hinter verschlossenen Türen, ein Ringen um Prestige, Einfluss. Und vor allem: viel Geld. Nun scheint der Ausgang festzustehen. Die Spieler des FC Bayern München werden auch in den kommenden Jahren mit dem bekannten magentafarbenen „T“ auf der Brust auflaufen. Wie mehrere übereinstimmende Medienberichte, darunter die „Sport Bild“, vermelden, steht die Verlängerung des Sponsoring-Vertrags mit der Deutschen Telekom kurz vor dem Abschluss. Und dieser Deal sprengt alle bisherigen Dimensionen.
Demnach wird der bisherige Vertrag, der ursprünglich bis 2027 datiert war, vorzeitig um fünf Jahre bis ins Jahr 2032 verlängert. Im Raum stehen Zahlungen in Höhe von bis zu 65 Millionen Euro pro Saison. Zum Vergleich: Bisher flossen rund 50 Millionen Euro jährlich in die Kassen des deutschen Bundesliga-Rekordmeisters. Das bedeutet eine Steigerung von 30 Prozent. Und ein mögliches Gesamtvolumen von bis zu 325 Millionen Euro über die gesamte Laufzeit des neuen Sponsoren-Vertrags.
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Auch Fluggesellschaft Emirates wollte auf die Bayern-Brust
Dabei war lange Zeit offen, ob die Telekom überhaupt als Hauptsponsor erhalten bleibt. Die Konkurrenz war stark, allen voran die Fluggesellschaft Emirates. Der Golf-Riese hatte massives Interesse signalisiert, den prominentesten Platz auf dem Trikot des FC Bayern München zu übernehmen und bot dem Vernehmen nach ein ähnlich hohes finanzielles Paket. Auch mit Borussia Dortmund hatte Emirates zuvor Gespräche geführt. Letztlich war es wohl ein ganzes Bündel an Faktoren, das den Ausschlag zugunsten der Telekom gegeben hat.
Trikot-Sponsoren der 1. Fußball-Bundesliga
Entscheidenden Einfluss dürfte der neue Sponsoren-Vertrag des BVB gehabt haben. Dort wird künftig Vodafone als Hauptsponsor auftreten, ein direkter Konkurrent der Telekom auf dem deutschen Markt. In München wollte man dem langjährigen Partner die Gelegenheit geben, auf das Angebot der Emirates zu reagieren. Das tat die Telekom mit einer signifikanten Erhöhung des bisherigen Engagements.
BVB erhält jährlich weniger als die Hälfte von Vodafone
Bereits seit 2002 ziert das Logo der Telekom die Trikots des FC Bayern München. Diese Kontinuität und Markenbindung dürfte in der Abwägung der Klubverantwortlichen eine wichtige Rolle gespielt haben. „Natürlich ist uns eine Partnerschaft mit Verlässlichkeit und strategischer Übereinstimmung wichtig“, hieß es aus dem Umfeld des Vereins. Der neue Sponsoring-Vertrag bringt dem FC Bayern München nicht nur Planungssicherheit, sondern stärkt auch die wirtschaftliche Vormachtstellung in der Fußball-Bundesliga. Mit dem neuen Deal setzt sich der FC Bayern München deutlich vom Rest der Liga ab. Borussia Dortmund erhält künftig rund 30 Millionen Euro jährlich von Vodafone. Also weniger als die Hälfte der nun kolportierten Summe in München. Der Unterschied unterstreicht die Stellung der Bayern als wirtschaftlicher Marktführer im deutschen Fußball.
„Der BVB hat in den vergangenen zehn Jahren immer in der Champions League gespielt, Vodafone verkörpert in seinem Metier seit jeher Königsklassen-Niveau.“
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zum Vodafone-Deal
Aktuell befindet sich der FC Bayern München in den USA, wo er an der FIFA-Klub-WM teilnimmt. Ein globales Schaufenster, das nicht nur für die Spieler bedeutsam ist, sondern auch für Marketing und Sponsoring enorme Strahlkraft besitzt. Gerade im Kontext der laufenden Klub-WM dürfte die Finalisierung des neuen Telekom-Deals von symbolischer Bedeutung sein. International sichtbar, wirtschaftlich stark – der FC Bayern München bleibt seinem eigenen Anspruch treu, nicht nur auf dem Platz, sondern auch neben dem Rasen Maßstäbe zu setzen.